MONA LISA

zuletzt VERONICA, ex OCEANIC II, ex THE SCHOLAR SHIP, ex VICTORIA, ex SEA PRINCESS, ex KUNGSHOLM / IMO 6512354


Historie auf dem deutschsprachigen Markt:

2008 - 2010 Lord Nelson Seereisen, Erkelenz
2002 - 2007 Holiday Kreuzfahrten, Erkelenz


Status: das Schiff wurde im Winter 2015/2016 im indischen Alang abgewrackt


Mona Lisa (Warnemünde, 14.05.2006)
Mona Lisa (Warnemünde, 14.05.2006)


Historie

 

Anfang der 1960er Jahre erteilte die schwedische Svenska Amerika Linien aus Göteborg (kurz SAL) der renommierten schottischen Werft John Brown & Co. einen Auftrag zum Bau eines neuen Schiffes, das den traditionsreichen Namen KUNGSHOLM erhielt. Es sollte zwischen 1964 und 1966 auf der Werft im schottischen Clydebank (nahe Glasgow) gebaut werden. Die KUNGSHOLM sollte bei SAL das gleichnamige Vorgängerschiff (Baujahr 1953; die spätere EUROPA und COLUMBUS C) im Linienverkehr zwischen dem schwedischen Göteborg und dem US-amerikanischen New York ersetzen und darüber hinaus auch auf weltweiten Kreuzfahrten zum Einsatz gelangen.

 

Die neue KUNGSHOLM wurde folglich am 02.01.1964 mit der Baunummer 728 auf Kiel gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 14.04.1965, die Übergabe daraufhin am 17.03.1966. Die Jungfernfahrt von Göteborg nach New York begann schließlich am 24.04.1966. Das Schiff fuhr zunächst unter schwedischer Flagge mit Heimathafen Göteborg. Es galt seinerzeit als eines der elegantesten Liner auf den Weltmeeren. Die beiden Schornsteine erhielten ein niedrigeres und schnittigeres Aussehen als es bislang bei Transatlantikliner üblich war. Bei dem vorderen Schornstein handelte es sich jedoch nur um eine funktionslose Attrappe. Zu jener Zeit galten -so die öffentliche Wahrnehmung- Passagierschiffe mit zwei Schornsteinen als eleganter und zuverlässiger.

 

Der Mitte der 1970er Jahre stark zunehmende Transatlantik-Luftverkehr und die herrschende Ölkrise sorgten für einen nahezu ruinösen Wettbewerb im Nordatlantikgeschäft. Der Betrieb von Linienschiffen war kaum noch wirtschaftlich möglich. Konsequenterweise setzte die Svenska Amerika Linien nun vermehrt auf das lukrative Kreuzfahrtgeschäft. Dennoch musste die Reederei 1975 aus wirtschaftlichen Gründen den Passagierverkehr vollständig einstellen. Man konzentrierte sich fortan ausschließlich auf den Frachtsektor.

 

Daraufhin wurde die KUNGSHOLM im August 1975 an die Flagship Cruises mit Sitz in Hamilton auf den Bermudas verkauft und noch kurzzeitig zurück gechartert. Das Schiff fuhr nun vorübergehend unter der Flagge der Bermudas mit Heimathafen Hamilton. Die letzte Linienfahrt für die Svenska Amerika Linien endete schließlich am 10.09.1975 im Hafen von New York.

 

Am 19.09.1975 übernahmen die neuen Eigner im englischen Newcastle das Schiff und es erfolgte ein erneuter Flaggenwechsel. Neuer Heimathafen wurde nun Monrovia in Liberia. Die KUNGSHOLM sollte fortan unter eigener Regie auf Kreuzfahrten von New York in die Karibik eingesetzt werden. Bereits am 19.12.1975 begann somit die erste Weihnachts- und Silvesterreise für den neuen Betreiber.

 

Am 05.09.1978 wurde das Schiff aus wirtschaftlichen Gründen an die Finance for Shipping Ltd. mit Sitz in London weiterverkauft und von dieser an die britische Reederei Peninsular & Oriental Steam Navigation Co. (besser bekannt unter dem Kürzel P&O) verchartert. P&O wollte mit dem Schiff das aufstrebende Kreuzfahrtsegment weiter ausbauen.

 

Daraufhin wurde die KUNGSHOLM vom 04.09.1978 bis zum 26.01.1979 auf der Werft Bremer-Vulkan in Bremerhaven grundlegend umgebaut und erhielt ihr späteres Aussehen. Rein äußerlich hatte dies u.a. zur Konsequenz, dass die Krone des vorderen Schornsteins demontiert wurde. Lediglich ein kleiner Sockel blieb noch übrig. Im Rahmen des Umbaus erhielt auch der hintere Schornstein ein deutlich verändertes Aussehen. Er fiel nun wesentlich größer aus. Im Heckbereich des Schiffes wurde ein bislang offenes Sonnendeck durch einen neuen Kabinentrakt mit 80 zusätzlichen Kabinen für -bei Doppelbelegung- 160 zahlende Gäste ersetzt. Es handelte sich hierbei um den späteren Heckbereich des Riviera Decks. Das Schiff erhielt schließlich am 15.01.1979 seinen neuen Namen SEA PRINCESS und fuhr fortan mit Heimathafen London unter der Flagge des Vereinigten Königreiches.

 

1982 erfolgte auf der Werft Vosper im britischen Southampton eine umfangreiche Renovierung aller Kabinen. Dabei wurden diverse Kabinen mit einem dritten und vierten Oberbett ausgestattet, um die Kapazität für zahlende Gäste noch weiter zu erhöhen.

 

Im April 1995 erfolgte eine erneute Umbenennung. Die ehemalige SEA PRINCESS hieß nun VICTORIA. Das Schiff fuhr aber weiterhin mit Heimathafen London unter der Flagge des Vereinigten Königreiches für P&O.

 

Im Jahr 2000 zeichnete sich das Karriere-Ende des Schiffes bei der britischen Reederei ab. Die betagte VICTORIA entsprach nicht mehr dem aktuellen Zeitgeist. P&O übernahm in diesem Jahr den deutlich größeren und moderneren Neubau AURORA (IMO 9169524), der auf der Papenburger Meyer Werft gebaut wurde.

 

Im Jahr 2001 wurde die VICTORIA schließlich an die griechische Reederei Paris Katsoufis/Kyma Ship Management Inc. mit Sitz in Miami verkauft. Der laufende Saison-Charter für P&O wurde jedoch zunächst fortgeführt und erst zum Saisonende planmäßig beendet.

 

Im Jahr 2002 begann dann ein neues, vielversprechendes Projekt. Das Schiff wurde an die in Miami neu gegründete Leonardo Shipping Inc. weiterverkauft. Daraufhin erfolgte im Herbst des Jahres ein längerer Werftaufenthalt im italienischen Genua. Die bisherige VICTORIA erhielt im November den neuen Namen MONA LISA. Auf dem seinerzeit noch weißen Schornstein prangte nun das übergroße und weltbekannte Konterfei von Leonardo da Vincis Mona Lisa. Gleichzeitig erfolgte abermals eine Umflaggung. Neuer Heimathafen war nun Nassau mit Flaggenstaat Bahamas.

 

Im November 2002 charterte der deutsche Reiseveranstalter Holiday Kreuzfahrten aus dem rheinischen Erkelenz unter der Leitung seines Inhabers Herbert Fervers das Schiff für zunächst fünf Jahre. Die MONA LISA sollte die bis dato saisonal von der griechischen Reederei Royal Olympic Cruises gecharterte TRITON (IMO 7046936; Baujahr 1971) ersetzen und fortan ganzjährig zum Einsatz kommen. Die Jungfernfahrt begann am 18.12.2002 und führte über Weihnachten durch das westliche Mittelmeer. Im unmittelbaren Anschluss begann die erste Karibik-Saison des Schiffes.


Der frühere Ozeanliner mit dem stilvollen und gediegenen britischen Ambiente erarbeitete sich binnen kürzester Zeit ein treues Stammpublikum. Holiday Kreuzfahrten, die deutschlandweit zunächst über acht eigene Reisebüros ausschließlich auf Direktvermarktung in Eigenregie setzte, baute fortan seinen Kundenstamm deutlich aus. Das Produkt überzeugte durch einen qualitativ durchaus hochwertigen Service zu äußerst fairen Preisen im Vergleich zu den Mitbewerbern auf dem deutschsprachigen Markt. Ein wichtiger Aspekt der Routenplanung war u.a. auch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen langen Liegezeiten für interessante Landgänge und zahlreichen erholsamen Seetagen für das Schiffserlebnis, welches nicht zu kurz kommen sollte.


Holiday Kreuzfahrten musste jedoch leider am 21.09.2006 aus wirtschaftlichen Gründen Insolvenz anmelden und war zur Einstellung des operativen Betriebes gezwungen. Die MONA LISA beendete noch planmäßig am 25.09.2006 in Warnemünde ihre laufende Reise. Alle weiteren Reisen wurden jedoch abgesagt. Und so endete eine 4-jährige Erfolgsgeschichte auf dem deutschsprachigen Markt. Die MONA LISA wurde daraufhin vom Eigner aus Deutschland abgezogen, ins griechische Piräus verholt und dort aufgelegt.


Bereits im November 2006 konnte der Eigner das Schiff für kurze Zeit als Hotelschiff anlässlich der Asian Games in Qatar einsetzen. Doch schon nach dem Ende der Spiele gab es erneut keine weitere Beschäftigung.

 

Im Jahr 2007 charterte schließlich die spanische Pullmantur Cruises das Schiff, um es für eine Sommersaison auf Mittelmeer-Kreuzfahrten einzusetzen und ihr bisheriges Schiff, die OCEANIC (IMO 5260679, Baujahr 1965), zu ergänzen. Im April 2007 wurde die MONA LISA daraufhin in OCEANIC II umbenannt. Sie fuhr aber weiterhin unter der Flagge der Bahamas mit Heimathafen Nassau.

 

Im September 2007, der Pullmantur-Charter war gerade beendet, begann dann ein neues Kapitel des Schiffes. Die US-amerikanische und mit der Royal Caribbean-Gruppe verbundene Organisation The Scholar Ship charterte das Schiff, um es während des Winter-Semesters 2007/2008 als schwimmende Universität zu nutzen. Nennenswerte Umbauten waren für dieses Projekt nicht notwendig. Die Räumlichkeiten und Kabinen blieben weitestgehend unangetastet. Das Projekt brachte sogar einige Vorteile für eine eventuelle erneute Nutzung als Kreuzfahrtschiff mit sich. So verfügten nun beispielsweise die allermeisten Passagierkabinen über LAN-Steckdosen und somit Internetzugang.

 

Zu Beginn des Jahres 2008, nach dem planmäßigen Ende des ersten Winter-Semesters auf dem schwimmenden Campus, gelangte dem früheren Inhaber von Holiday Kreuzfahrten der ganz große Clou. Von der Öffentlichkeit und den ehemaligen Stammgästen nahezu unbemerkt, gründete Herbert Fervers Lord Nelson Seereisen und charterte erneut das äußerst populäre Schiff. Es sollte wieder als MONA LISA auf den deutschsprachigen Markt zurückkehren; allerdings lediglich für Saisoncharter während der europäischen Sommersaison von Mai bis Oktober. Vorgesehen war der Einsatz in nordeuropäischen Gewässern. Fern- oder gar Weltreisen sowie Wintereinsätze waren nicht mehr geplant. In den Wintermonaten sollte das Schiff weiterhin als „The Scholar Ship“ mit internationalen Studenten auf Weltreise sein. Die alten Stammkunden waren begeistert und die Buchungen entwickelten sich rasant. Jedoch kam das neue Produkt qualitativ nicht mehr an jenes der damaligen Holiday Kreuzfahrten heran. Die Sommer-Charter liefen bis ins Jahr 2010. Aufgrund der in diesem Jahr endgültig in Kraft tretenden SOLAS2010-Regularien war absehbar, dass das Schiff ohne extrem große Umbaumaßnahmen über diesen Zeitpunkt hinaus nicht mehr zu betreiben war. Die weitere Zukunft des Schiffes sowie des Veranstalters über das Jahr 2010 hinaus war also noch ungewiss.

 

Am 23.04.2008 wurde die OCEANIC II wieder in MONA LISA umbenannt und erhielt auch das altbekannte Aussehen zurück. Im Winterhalbjahr 2008/2009 folgte dann der erneute reguläre Einsatz als „The Scholar Ship“. Mit Beginn der Sommersaison 2009 war die MONA LISA wieder mit deutschsprachigen Gästen für Lord Nelson Seereisen unterwegs. Im Winter 2009/2010 fand dann jedoch kein weiterer Einsatz als schwimmende Universität statt. The Scholar Ship beendete das Projekt. Stattdessen diente das Schiff von Januar bis März 2010 einmal mehr als Hotelschiff; nun anlässlich der Olympischen Winterspiele im kanadischen Vancouver.

 

Schließlich begann im Mai 2010 die letzte Sommer-Saison als MONA LISA für Lord Nelson Seereisen. Als krönendes Highlight zum Ende der Karriere als aktives Kreuzfahrtschiff fand vom 07.08. bis zum 31.08.2010 noch eine ausgiebige Grönlandreise statt. Am 31.08.2010 verließen die letzten zahlenden Kreuzfahrt-Passagiere in Bremerhaven das Schiff. Anschließend wurde es ins griechische Piräus verholt und dort aufgelegt.

 

Die Eigner hatten sich zwischenzeitlich entschlossen, das Schiff nicht aufwändig SOLAS2010-konform umbauen zu lassen. Der Aufwand wäre zu groß und die Wirtschaftlichkeit äußerst fraglich gewesen. Stattdessen zog man in Erwägung eine MONA LISA II (die bisherige ATLANTIC STAR der spanischen Pullmantur Cruises bzw. der früheren SKY WONDER, PACIFIC SKY, SKY PRINCESS, FAIRSKY; IMO 8024026; Baujahr 1984) zu übernehmen. Letztendlich scheiterte aber auch dieses Projekt aus wirtschaftlichen Gründen.

 

Die bisherige MONA LISA wurde folglich am 26.10.2010 an die DSME Oman LLC in Nassau auf den Bahamas verkauft und nach Duqm im Oman überführt. Ein Weiterbetrieb als Kreuzfahrtschiff war über das Jahresende hinaus nicht mehr möglich. Das Schiff sollte stattdessen im Hafen von Duqm als stationäres Hotelschiff namens VERONICA dienen. Vor Ort erfolgte im Schiffsinneren ein großer Umbau. Aus je zwei oder drei Kabinen entstanden nun komfortable und zeitgemäße Hotelzimmer. Auch der Rezeptionsbereich sowie die Bars erhielten ein vollkommen neues Ambiente. Nur noch sehr wenige Details erinnerten an die glorreiche Vergangenheit. Der umfangreiche Umbau brachte dem Projekt jedoch keinen wirtschaftlichen Erfolg. Und so wurde es schon nach kurzer Zeit beendet und das Schiff schließlich zum Abwracken verkauft.


Daraufhin wurde die nun 50 Jahre alte VERONICA am 09.11.2015 per Schlepper von Duqm ins indische Alang verholt und dort in den Folgemonaten abgewrackt. Das Ende einer Legende!


 

Technische Daten

 

Das Schiff war 201,23 Meter lang, 26,57 Meter breit, hatte einen Tiefgang von etwa 8,5 Meter und dabei eine Vermessung von 26.678 BRZ. Die internationale Registrierungsnummer lautete IMO 6512354. Die Klassifizierungsgesellschaft war Lloyd´s. Auf der MONA LISA wurden von Holiday Kreuzfahrten insgesamt 379 Passagierkabinen, die bei einer durchschnittlichen Doppelbelegung eine Betten-Kapazität für etwa 758 Passagiere hatten, vermarktet. Diese wurden in 17 Kategorien eingeteilt, angefangen von der Kategorie B (Innen) bis hin zur Kategorie R (Luxus-Suite). Die Besatzung bestand aus etwa 330 Crewmitgliedern.



Decksplan

(Stand 2002 - 2006)



Schiffsrundgang


Aloha-Deck


Wir beginnen unseren virtuellen Rundgang auf dem Aloha-Deck (Deck 5) im mittschiffs gelegenen Foyer mit seinem großen Rezeptionsbereich, dem Herzstück der MONA LISA. Je nach Liegeplatz und Tide betrat und verlies man in diesem Bereich das Schiff. Geprägt wurde dieser durch einen dicken, schweren Teppichboden, viel Messing und Holzvertäfelungen. Während der Einschiffung zu Beginn einer jeden Reise standen hier die Kabinenstewardessen Spalier, um die anreisenden Gäste herzlich willkommen zu heißen und zu ihren jeweiligen Kabinen zu führen. Bugwärts befand sich der große Tresen der Rezeption und des Zahlmeisters. Auf der gegenüberliegenden -achtern gerichteten- Seite verband das mittlere Treppenhaus alle Decks zwischen dem unten gelegenen Dolfin-Deck (Deck 2) mit dem oben gelegenen Lido-Deck (Deck 7). Auf beiden Treppenseiten stand außerdem jeweils ein Aufzug zur Verfügung. Im Eingangsbereich auf der Backborseite war der Schreibtisch des Bordreisebüros zu finden. Auf der wiederum gegenüberliegenden Steuerbordseite befand sich eine weitere Sitzgruppe und das Schwarze Brett, an dem Tagesprogramme, Speisekarten, Stadtpläne und Gesuche von Mitreisenden für diverse Aktivitäten aushingen. Inmitten des Foyers stand eine dekorative runde Sitzbank, die gerne von wartenden Besuchern der Rezeption oder des Bordreisebüros genutzt wurde. So manches Mal herrschte hier reges Treiben und man gewann den Eindruck, sich inmitten eines Foyers eines kleinen, betagten Grand-Hotels zu befinden ...

Blick auf den backbordseitigen Eingang samt Schreibtisch des Bordreisebüros

Blick auf den steuerbordseitigen Eingang mit der Sitzecke und dem schwarzen Brett

Im Wesentlichen handelte es sich bei dem Aloha-Deck -von dem Foyer abgesehen- um ein reines Kabinendeck. Im hinteren Teil dieses Decks (Deck 5) begann das hintere Treppenhaus, welches aber lediglich bis zum Coral-Deck (Deck 3) hinunterführte.

Unmittelbar vor dem Treppenhaus war jedoch noch der recht große Waschsalon zu finden. Dieser war mit diversen Waschmaschinen, Trocknern und Bügelplätzen ausgestattet. Neben der kostenpflichtigen Bordwäscherei hatten hier die Gäste die Gelegenheit, ihre Wäsche selbst zu reinigen und aufzubügeln. Gerade auf längeren Reisen oder vor den eleganten Gala-Abenden wurde dies gerne in Anspruch genommen.

Die Mona LISA hatte auf allen Decks je zwei Kabinengänge. Auch diese waren mit dicken, flauschigen Teppichen ausgelegt, in denen man förmlich versank. In Kombination mit den holzvertäfelten Wänden dominierte somit nicht nur das Ambiente von Komfort und Luxus glorreicher Tage, sondern man konnte gleichzeitig auch hervorragend den Schall dämpfen. Schrittgeräusche waren in den Kabinen somit kaum noch wahrnehmbar. Von dem Gang auf der Backbordseite des Schiffes waren alle Kabinen mit den geraden Nummern zu erreichen, von dem Gang auf der Steuerbordseite dementsprechend alle Kabinen mit den ungeraden Nummern. Den numerischen Kabinennummern waren noch die alphanumerischen Anfangsbuchstaben des jeweiligen Decks vorgestellt (z.B. Kabine A94 = Kabine auf dem backbordseitigen Kabinengang auf dem Aloha-Deck). Dieses Schema sollte die Orientierung an Bord erleichtern.


Auf dem Aloha-Deck gab es insgesamt 102 Passagier-Kabinen, die sich in die folgenden Kategorien aufteilten:



  • 13 Innenkabinen der Kategorie C
  •  1 Innenkabine der Kategorie D
  •  4 Innenkabinen der Kategorie E
  •  6 Innenkabinen der Kategorie F
  • 30 Außenkabinen der Kategorie L
  • 40 Außenkabinen der Kategorie P
  •  2 Minisuiten der Kategorie Q
  •  6 Luxus-Suiten der Kategorie R


Während die Außenkabinen der Kategorie L bis Q über jeweils ein nicht zu öffnendes Fenster verfügten, hatten die sechs Luxus-Suiten der Kategorie R jeweils zwei deutlich größere Panoramafenster, die allerdings ebenfalls nicht zu öffnen waren.

Folgte man einem der beiden Kabinengänge Richtung Heck, so trat man durch eine schwere, hölzerne Tür hinaus und befand sich auf einem mit herrlichem Teakholz beplankten Sonnendeck am Heck des Schiffes. Der Anfangsbereich war noch durch das darüber befindliche Riviera-Deck überdacht. In diesem witterungsgeschützten Bereich befanden sich zwei Tischtennisplatten für sportlich aktive Gäste. Auf dem dann folgenden Achterdeck standen den ruhesuchenden Gästen zahlreiche Liegen zur Verfügung. Zwei Außentreppen führten von hier aus hinunter auf das nicht öffentlich zugängliche Crewdeck. Zwei weitere Außentreppen führten hinauf auf das Riviera-Deck. Vom äußersten Heckbereich aus -in unmittelbarer Nähe zum Flaggenmast- hatte man einen traumhaften Blick auf das Kielwasser und spürte die Kraft der beiden Schiffsschrauben.

Tür vom Achterdeck des Aloha-Decks zum Kabinengang

Blick auf das Achterdeck des Aloha-Decks

Blick vom Heck des Aloha-Decks auf die Treppenaufgänge zum Riviera- und dem darüber befindlichen Lido-Deck


Riviera-Deck

 

Über die hinteren Außentreppen vom Achterdeck des Aloha-Decks erreichte man zunächst das darübergelegene Riviera-Deck (Deck 6).

 

Beim genauen Betrachten fiel sofort die recht kantige Bauweise des hinteren Teils dieses Decks ins Auge. Diese hob sich von den sonst eher rundlichen Formen des Schiffes optisch ab. Wer noch etwas genauer hinsah konnte feststellen, dass das Riviera-Deck im hinteren Bereich auch seitlich etwas über den darunter befindlichen Rumpf hinausragte. Dieses war dem nachträglichen Einbau von 80 Passagierkabinen, die seinerzeit anlässlich des umfangreichen Umbaus von der KUNGSHOLM zur SEA PRINCESS hinzugefügt wurden, geschuldet. Die neu entstandenen Kabinen teilten sich wie folgt auf:

 

  • 33 Innenkabinen der Kategorie D; als Besonderheit wurden in Fahrtrichtung sechs Kabinen nebeneinander zwischen den beidseitigen Gängen eingebaut. Diese waren über Quergänge erreichbar.
  •   4 Außenkabinen der Kategorie G; davon hatten die beiden Kabinen R130 und R135 einen Blick nach achtern auf das Sonnendeck und Kielwasser
  • 43 Außenkabinen der Kategorie I

 

Alle Außenkabinen auf diesem Deck hatten ein großes, eckiges und nicht zu öffnendes Fenster.

 

Begab man sich vom Kabinentrakt Richtung Bug, so erreichte man zunächst das mittlere Treppenhaus, über welches man wieder hinunter in das bereits an früherer Stelle erwähnte Foyer auf dem Aloha-Deck gelangt wäre. Treppauf hätte man von hier aus das Lido-Deck (Deck 7) erreicht. Zu diesem Bereich kommen wir aber ausführlicher im weiteren Verlauf.

Das mittlere Treppenhaus der MONA LISA

Im Bereich dieses Treppenhauses hingen Intarsien des schwedischen Künstlers Rudolf Persson, die Personen und Gebäude der schwedischen Geschichte wiedergaben. Dieses Kunstwerk erstreckte sich über die gesamte Schiffsbreite zwischen den beidseitigen Gängen. Die Intarsien wurden ursprünglich für das Vorgängerschiff, der KUNGSHOLM mit Baujahr 1953, entworfen und waren dort in der Grand Hall zu sehen. Als das Schiff im Jahr 1966 durch die hier beschriebene neue KUNGSHOLM ersetzt wurde, wechselten u.a. auch die Intarsien und weitere Kunstgegenstände von Bord zu Bord.

Intarsien mit Figuren und Gebäuden aus Schwedens Geschichte des schwedischen Künstlers Rudolf Persson


Wenige Schritte weiter Richtung Bug befand man sich nun an den beidseitigen Eingängen zum Musiksalon International. Auf der Steuerbordseite befand sich die dazugehörige Bar International. Diese war -entgegen der seinerzeit sonst auf den meisten Schiffen üblichen Praxis- nicht in den Musiksalon integriert, sondern als eigenständige und räumlich abgegrenzte Lounge nutzbar.

Ein Gemälde der VICTORIA von P&O im Hafen von Sydney


Auf der gegenüberliegenden Backbordseite war der Zugang zum Photo Shop. In der Galerie der Bordfotografen wurden Portraits von Gästen, Fotos von Landgängen und diverse Aufnahmen des Schiffes zum Kauf angeboten.

Schließlich betrat man von den beidseitigen Gängen aus den mittschiffsgelegenen Musiksalon International. Dieser hatte eine Kapazität für etwa die Hälfte aller Gäste an Bord. Aus diesem Grund wurden die allabendlichen Shows in der Regel zweimal je Abend dargeboten. Die Anfangszeiten der Shows orientierten sich dabei auch an den beiden Tischzeiten des à-la-carte Restaurants Coral, welches bei maximaler Auslastung ebenfalls nicht allen Gästen auf einmal Platz bot. Dazu aber später mehr.

Verlies man den Musiksalon International -backbordseitig an der Bühne vorbei- Richtung Bug, so erreichte man die kleine Riviera Bar. Hierbei handelte es sich um eine gemütliche Bar im typischen britischen Stil der früheren Jahre. Man saß in bequemen Sesseln und konnte nachmittags zur Cocktailstunde und abends zum Aperitif bei ruhiger Musik vom Flügel mit gelegentlicher Geigen- oder Klarinettenbegleitung seinen Drink genießen. Diese Bar wurde von vielen Gästen auch gerne nach den abendlichen Shows im Musiksalon International genutzt. Hier ging es ruhiger und entspannter zu als im lebhafteren Salon Caribe, zu dem wir etwas später kommen. So war diese Bar trotz musikalischer Untermalung dennoch bestens für gepflegte Konversationen geeignet.

Von der Riviera Bar aus betrat man Richtung Bug die ebenfalls im typisch britischen Stil gestaltete Bibliothek. Hier standen den Gästen zahlreiche Bücher, Tageszeitungen, Gesellschaftsspiele und ein großer Weltatlas zur Verfügung. Auch hier luden bequeme Sessel zum Verweilen und Lesen ein. Außerdem befand sich hier auch ein Computerarbeitsplatz mit einem kostenpflichtigen Internetzugang.

Von der Riviera Bar aus gelangte man aber auch zum vorderen Treppenhaus mit seinen beidseitigen Aufzügen. Dieses Treppenhaus verband das unten gelegene Emerald-Deck (Deck 1) mit dem oben gelegenen Lido-Deck (Deck 7). In diesem Bereich hingen zahlreiche Hafenplaketten von diversen Erstanläufen des Schiffes. Wie auf allen Decks, so waren auch hier nahe den Aufzügen bequeme Sitzgruppen zum Überbrücken eventueller Wartezeiten zu finden.

Auf der gegenüberliegenden Steuerbordseite erstreckte sich im Anschluss an den Musiksalon International die große Princess Boutique, die allerlei Utensilien für den persönlichen Reisebedarf sowie diverse Souvenir- und Merchandise-Artikel im Angebot hatte.

Zwischen der Riviera Bar und der Bibliothek auf der Backbordseite und der Princess Boutique auf der Steuerbordseite lag das große innenliegende Princess Kino. Dieser Saal wurde sowohl als Kino genutzt, als aber auch als Raum für diverse Vorträge und Lektorate. Hier hielt üblicherweise auch der Bordgeistliche die ökumenischen Gottesdienste.


Lido-Deck


Über das vordere Treppenhaus betrat man das über dem Riviera-Deck befindliche Lido-Deck (Deck 7). Hierbei handelte es sich um ein reines Gesellschaftsdeck mit diversen öffentlichen Räumlichkeiten.

Vom vorderen Treppenhaus aus betrat man Richtung Bug den Starlight Salon. Hierbei handelte es sich um eine große, gemütliche und ruhige Lounge. Neben einem großen Bartresen und einer Tanzfläche gab es hier zahlreiche Sitzgelegenheiten. Von der Empore im vorderen Bereich hatte man durch die großen Panorama-Fenster einen wunderschönen Ausblick über das Vorschiff hinweg in Fahrtrichtung. Besonders beeindruckend war der Ausblick bei schwerer See, wenn die Wellen und die Gischt mit brachialer Gewalt über das Vorschiff hinweg geweht wurden. Allabendlich unterhielt hier das Duo Romantica die anwesenden Gäste mit ruhiger Piano- und Geigenmusik. Inmitten der Lounge befand sich in einer Vitrine ein ansehnliches Modell der MONA LISA im Maßstab 1:100. Es handelte sich hierbei um eines von nur etwa acht oder neun Modellen, die seinerzeit von der Bad Oeynhausener Modellbauwerft für Holiday Kreuzfahrten angefertigt wurden.

Der Starlight-Salon auf der MONA LISA
Starlight Salon auf der MONA LISA
Der Starlight-Salon auf der MONA LISA
Starlight Salon an Bord der MONA LISA

Auf der Backbordseite des Starlight Salons befand sich das geräumige Kartenspielzimmer. Hier stand den Gästen eine große Auswahl an Spielen zum kostenlosen Ausleihen zur Verfügung. Große Panorama-Fenster boten einen schönen Ausblick nach schräg vorne.

Das Kartenspielzimmer an Bord der MONA LISA
Das Kartenspielzimmer an Bord der MONA LISA
Das Kartenspielzimmer an Bord der MONA LISA

Auf der gegenüberliegenden Steuerbordseite befand sich die Club Lounge, anfangs auch Konferenzzimmer genannt. Diese war im Grunde ein Spiegelbild des Kartenspielzimmers. In dieser Lounge wurden diverse Kurse, Seminare und Workshops für einen kleineren Teilnehmerkreis ausgerichtet. Die Gäste der MONA LISA hatten aber darüber hinaus auch die Möglichkeit, diesen Raum für private Veranstaltungen und Feierlichkeiten zu reservieren.

Vom vorderen Treppenhaus betrat man auf beiden Schiffsseiten die Geschlossenen Promenaden. Diese schlossen sich dem Kartenspielzimmer (backbordseitig) und der Club Lounge (steuerbordseitig) achtern gerichtet an und führten zum mittschiffs gelegenen Lido-Bereich. Richtung Bug gelangte man über die beidseitigen Innentreppen auf das Sonnen-Deck (Deck 8) und die Rundumpromenade unterhalb der Brücke.

Die geschlossene Promenade auf der MONA LISA

Über die kleine Treppe gelangte man von den Geschlossenen Promenaden zum Lido-Buffet


Parallel zu den Geschlossenen Promenaden verliefen die außenliegenden Offenen Promenaden. Über diese erreichte man den Caribe-Pool am Heck des Lido-Decks. Über die gesamte Länge standen immer wieder zahlreiche Stühle für Ruhesuchende zur Verfügung. Diese waren üblicherweise etwas windgeschützt zwischen den Erkern der Innenräume aufgestellt.

Doch zunächst zurück zu den Geschlossenen Promenaden. Wie bereits erwähnt, mündeten diese mittschiffs am großen Lido-Bereich der MONA LISA. Hier befanden sich der von zahlreichen Sitzgelegenheiten umgebene Lido-Pool, das Lido-Buffet und die auf der Steuerbordseite befindliche Lido-Bar. Am Lido-Buffet wurden für alle Frischluftfans das Early Bird, Frühstück, Mittagessen, eine nachmittägliche Kuchen- und Snackauswahl sowie das Abendessen in Buffetform angeboten. Es war die schnelle und legere Alternative zum eher formellen Essen im Restaurant Coral.

Das Lido-Buffet am Lido-Pool der MONA LISA
Das Lido-Buffet der MONA LISA

Blick auf das Lido-Buffet und den darüber befindlichen früheren vorderen Schornstein

Das Lido-Buffet an Bord der MONA LISA
Lido-Buffet an Bord der MONA LISA

Die Lido-Bar erfüllte währenddessen vom Frühstück bis zum Abendessen die Getränkewünsche der Gäste. So begann man hier gerne mit einem anregenden Glas Sekt nach dem Frühstück den Start in den neuen Urlaubstag.

Lido Bar auf der MONA LISA
Lido Bar auf der MONA LISA

Achtern gerichteter Blick vom früheren vorderen Schornstein auf den Lido-Bereich mit der Lido-Bar (linke Bildseite)

Zugang zum hinteren Treppenhaus vom Lido Deck aus

Begab man sich hier wieder in das Schiffsinnere, so befand man sich im Bereich des mittleren Treppenhauses mit seinen beidseitigen Aufzügen, welches wir bereits einige Abschnitte zuvor (siehe Riviera-Deck) erwähnt hatten.

Auf der Backbordseite dieses Bereiches war der Zugang zum Spezialitäten-Restaurant Da Vinci. Dieses kleine kostenpflichtige à-la-carte-Restaurant bot nach vorheriger Reservierung ein exklusives Dinner in privater Atmosphäre.

Auf der gegenüberliegenden Steuerbordseite war der Zugang zur Bierbar Zum Freibeuter. Hierbei handelte es sich um eine rustikale Bar, die man heutzutage international als Sportsbar bezeichnen würde. Je nach Empfangsgebiet wurden hier Sportsendungen übertragen.

Bierbar Zum Freibeuter an Bord der MONA LISA
Bierbar Zum Freibeuter an Bord der MONA LISA

Die kleine Bierbar war gleichzeitig auch der Durchgang und Hauptzugangsweg zum achtern gelegenen Salon Caribe. Bei diesem handelte es sich um eine weitere Show-Lounge an Bord. Gelegentlich fanden hier kleinere Animationsprogramme, Kurse und Workshops statt. Nachmittags gab es dann die Kaffeestunde mit musikalischer Begleitung durch das Trio Leonardo. Dazu wurde ein großes Kuchen- und Gebäckbuffet aufgebaut. Die Lounge war aber auch der Ort für alle Nachtschwärmer an Bord! Üblicherweise spielte hier allabendlich das Trio Leonardo Tanzmusik sämtlicher Genres. Im Anschluss übernahm ein DJ das Programm und unterhielt die Gäste bis in die späten Nachtstunden, nicht selten auch bis in die frühen Morgenstunden. Abgesehen von der Tanzmusik wurden hier aber auch gelegentlich Late-Night-Specials von den Gastkünstlern oder dem Showensemble dargeboten.

Der Salon Caribe auf der MONA LISA
Der Salon Caribe auf der MONA LISA

Der Salon Caribe war in der Regel im Anschluss an die großen Shows im Musiksalon International bis in die Nachtstunden sehr gut frequentiert. Aus diesem Grund wurde hier auch allabendlich ab 23:00 Uhr ein kleines Buffet mit den täglich wechselnden Late-Night-Snacks aufgebaut. Stewardessen und Stewards servierten zeitgleich per Tabletts in allen anderen Bars des Schiffes eine kleine Auswahl dieser Snacks.

Am Heck des Salon Caribe schloss sich die Bar Caribe an. Auf deren Rückseite gab es noch einen kleinen Wintergarten-ähnlichen Sitzbereich. Durch die großen, bodentiefen Panoramafenster hatte man einen guten Blick auf das Achterdeck mit dem Caribe Pool. Dieser hintere Bereich des Salon Caribe war durch die dazwischenliegende Bar gut vor lauter Musikbeschallung des Salons geschützt, so dass hier auch gepflegte Konversationen möglich waren.

Bar Caribe an Bord der MONA LISA
Caribe Bar an Bord der MONA LISA
Bar Caribe an Bord der MONA LISA

Von hier aus gelangte man beidseitig hinaus auf das Achterdeck, in dessen Mitte sich mit dem Caribe Pool ein zweiter Außenpool sowie ein Whirlpool befanden. Auf dem gesamten Sonnendeck standen tagsüber zahlreiche Liegen und Sitzgelegenheiten für Frischluftliebhaber bereit.

Am hinteren Ende dieses Decks gelangte man über eine Außentreppe hinunter zu den beidseitigen Eingängen der Kabinenflure auf dem Riviera-Deck. Die Außentreppen führten anschließend weiter hinunter auf das offene Achterdeck des Aloha-Decks. Über beidseitige Außentreppen erreichte man aber auch das oberhalb des Lido-Decks befindliche Sonnen-Deck (Deck 8).

 

 

Sonnen-Deck

 

Der hintere Bereich dieses Decks war eigentlich ein Sportdeck, welches aus einem nahezu vollwertigen Basketballfeld samt Körben und Flutlicht bestand. Für diverse Ballsportaktivitäten war das gesamte Spielfeld von einem um- und überspannenden Netz geschützt. Je nach Witterung wurden hier aber auch andere sportliche Aktivitäten angeboten. Ansonsten wurde dieser Bereich aber hauptsächlich als zusätzliches Sonnendeck genutzt. Deshalb waren hier in der Regel zahlreiche Sonnenliegen aufgestellt.

Von hier aus war den Gästen auf diesem Deck der weitere Weg Richtung Bug verwehrt. Ein der Besatzung vorbehaltener Bereich und der mächtige Schornstein des Schiffes (zu Zeiten der KUNGSHOLM war es der hintere der beiden damaligen) versperrte den Weg. Der öffentliche Bereich dieses Decks setzte sich erst wieder unmittelbar vor dem Schornstein weiter fort. Dieser mittschiffs gelegene Bereich befand sich oberhalb des Lido-Pools. Auch hier standen zahlreiche Sonnenliegen und -für die Gäste des Lido-Buffets- weitere Sitzplätze an Tischen zur Verfügung.

Von hier aus konnte man über einige Außentreppen das oberste aller öffentlich zugänglichen Decks erreichen, das Brücken-Deck (Deck 9). Allerdings gab es hier nur einen weiteren kleinen Sonnenbereich mit Liegen, der unmittelbar hinter dem früheren vorderen Schornstein lag.

Blick auf den Sockel des früheren vorderen Schornsteins und dem Sonnenbereich des Brücken-Decks

Schmale und Teakholz-beplankte Promenaden führten beidseitig weiter Richtung Bug. Hier, unmittelbar unterhalb der Brücke des Schiffes, hatte man einen grandiosen Ausblick über das Vorschiff hinweg in Fahrtrichtung. Die beidseitigen Brückennocks, die diesen Bereich an den Seiten überdachten, boten den Schaulustigen Schutz vor der Witterung.

An dieser Stelle machen wir nun einen großen Sprung hinunter auf das Baja-Deck. Dieses befindet sich unterhalb des zu Beginn beschriebenen Aloha-Decks.



Baja-Deck

 

Bei dem Baja-Deck (Deck 4) handelte es sich um ein reines Kabinendeck, auf dem sich insgesamt 126 Passagierkabinen befanden. Diese waren wie folgt aufgeteilt:

 

  • 12 Innenkabinen der Kategorie C
  •   6 Innenkabinen der Kategorie E
  • 46 Außenkabinen der Kategorie K
  • 24 Außenkabinen der Kategorie N
  • 38 Außenkabinen der Kategorie O

 

Die Außenkabinen auf dem Baja-Deck hatten jeweils ein großes und nicht zu öffnendes Bullauge.



Coral-Deck

 

Unterhalb des Baja-Decks folgte schließlich das Coral-Deck (Deck 3). Dieses war wiederum ein gemischtes Deck mit Kabinen sowie öffentlichen Räumlichkeiten. Die hier befindlichen 47 Passagierkabinen waren wie folgt aufgeteilt:

 

  •   6 Innenkabinen der Kategorie B
  •   1 Innenkabine der Kategorie D
  •   2 Außenkabinen der Kategorie G
  •   2 Außenkabinen der Kategorie H
  • 24 Außenkabinen der Kategorie J
  • 12 Außenkabinen der Kategorie M

 

Die Außenkabinen auf dem Coral-Deck hatten jeweils ein großes und nicht zu öffnendes Bullauge.


Die Passagierkabinen befanden sich im hinteren Teil dieses Decks. Das mittlere Treppenhaus und ein kleines Foyer mit Wartebereich trennten den Kabinentrakt vom mittschiffs gelegenen Restaurant Coral. Je nach Hafen, Liegeplatz und Tide betrat oder verlies man das Schiff über dieses Foyer, von dem zwei seitliche Eingänge in das à-la-carte-Hauptrestaurant führten.

Kleines Foyer samt Wartebereich vor dem Haupteingang zum Restaurant Coral

Das morgendliche Frühstück wurde im Restaurant Coral bei freier Platzwahl in Buffetform angeboten. Das Mittagessen erfolgte ebenfalls bei freier Platzwahl, allerdings à-la-carte. Auf einer langen Anrichte in der Mitte des Restaurants war zusätzlich ein reichhaltiges Salat- und Brotbuffet aufgebaut. Das allabendliche Dinner wurde wiederum à-la-carte an fest reservierten Tischen in zwei Sitzungen angeboten. Das Abendprogramm im Musiksalon International war auf die beiden Tischzeiten abgestimmt. Auch zum Dinner wurde ein reichhaltiges Salat- und Brotbuffet angerichtet. Üblicherweise gab es zu Beginn und zum Ende einer jeden Reise ein formelles Gala-Dinner. Die zum Ende einer jeden Reise traditionelle Baked Alaska-Parade der Stewardessen, Stewards und Köche war ebenfalls fester Bestandteil des kulinarischen Programms. Auf längeren Reisen gab es zusätzlich zu den beiden formellen Abenden noch ein großes Gala-Buffet, anlässlich dem das Küchenpersonal zeigte, zu welchen kulinarischen Höchstleistungen es im Stande war.

Der Kapitäns-Tisch im Restaurant Coral

Der Kapitäns-Tisch im Restaurant Coral

Das Buffet im Restaurant Coral

Das Restaurant hatte vom vorderen Treppenhaus einen weiteren zentralen Zugang. Somit wurde der obligatorische Publikums-Andrang zu Beginn der Öffnungszeiten entzerrt und Gäste mit Kabinen im vorderen Bereich des Schiffes hatten kürzere Wege.

Der Zugang zum Restaurant Coral vom vorderen Treppenhaus


Dolfin-Deck

 

Über das mittlere und vordere Treppenhaus gelangte man auf das ein Deck tiefer befindliche Dolfin-Deck (Deck 2). Auch dieses war ein gemischtes Kabinendeck mit einigen wenigen öffentlichen Räumlichkeiten. Es handelte sich um das unterste aller Kabinendecks. Und so befanden sich hier nochmals 24 weitere Passagierkabinen, die wie folgt aufgeteilt waren:

 

  •   6 Innenkabinen der Kategorie B
  •   8 Außenkabinen der Kategorie H
  • 10 Außenkabinen der Kategorie M

 

Die Außenkabinen auf dem Dolfin-Deck hatten jeweils ein großes und nicht zu öffnendes Bullauge.


Inmitten des Kabinentraktes war das Bordhospital angesiedelt. Am vorderen Treppenhaus befand sich eine kleine Sitzgruppe und der Zugang zum Friseur- und Beauty-Salon.


Emerald-Deck

 

Das vordere Treppenhaus führte schließlich hinunter zum untersten öffentlich zugänglichen Deck, dem Emerald-Deck (Deck 1). Dieses befand sich bereits unterhalb der Wasserlinie. Hier waren der relativ große Innenpool, ein Whirlpool, der Fitness-Bereich sowie die Sauna und Massageräume zu finden.

An dieser Stelle endet nun der virtuelle Rundgang durch die MONA LISA, dem letzten echten klassischen Liner auf dem deutschsprachigen Markt.

 

Mona Lisa, Mona Lisa, men have named you.

You're so like the lady with the mystic smile.

Is it only 'cause you're lonely they have blamed you?

For that Mona Lisa strangeness in your smile?

 

Do you smile to tempt a lover, Mona Lisa?

Or is this your way to hide a broken heart?

Many dreams have been brought to your doorstep.

They just lie there and they die there.

Are you warm, are you real, Mona Lisa?

Or just a cold and lonely lovely work of art?

 

Mona Lisa, Mona Lisa

 

Lyrics der MONA LISA Auslaufmelodie von Nat King Cole (1950)




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