Freitag, 24. Mai 2024

Hvar / Kroatien


Liegezeit:  07:30 - 18:00

Wetter: überwiegend sonnig und bis zu 22°C



In den frühen Morgenstunden gegen 07:30 hat die MS EUROPA die Ankerposition auf Reede vor der Stadt Hvar auf der gleichnamigen kroatischen Insel erreicht. Circa 100 Seemeilen bzw. 185km liegen seit dem Auslaufen aus dem Hafen von Dubrovnik hinter uns.

Sehr angenehm ist, dass es -abgesehen von der täglichen um 10:00 stattfindenden Ansage des Kapitäns- an Bord so gut wie keine störenden Durchsagen in den öffentlichen Bereichen und auf den Suiten gibt. Da wir heute ganztägig vor dem beschaulichen Hvar auf Reede liegen und unser Wochenendtrip ja eher der "Auszeit vom Alltag" und dem Schiff & Service der MS EUROPA gilt schlafen wir heute gut erholt aus und starten entspannt und unverplant in den Tag. Unser erstes Ritual des Tages wird auf dieser Reise wieder die obligatorische Tasse Kaffee aus der Suiten-eigenen De´Longhi-Kapselmaschine auf dem Balkon unserer Suite. Fünf Sorten der Hamburger Becking Kaffee-Manufaktur stehen kostenlos zur Verfügung und werden täglich von den Suiten-Stewardessen nachgefüllt.

Die warme Luft und die Kulisse von Hvar sorgen für ein wohliges Gefühl. Herrlich erholsam! Schnell ist auch die obligatorische Kurzausgabe der Welt gelesen, die uns am frühen Morgen unter der Tür unserer Suite hindurchgeschoben wurde. Das Studium des auf qualitativ hochwertigem Papier gedruckten Tagesprogramms verrät uns unter anderem, dass wir um 07:30 die sportliche Animation „Reling Fit“ des Personal-Trainers Markus Jeschke verpasst haben, ebenso seinen um 08:30 im Studio auf Deck 4 begonnenen Kurs „Rücken Fit“. 


Hapag-Lloyd Cruises bot und bietet heute vier organisierte Landausflüge an, von denen wir allerdings auch schon im Vorfeld der Reise aus den gut und hochwertig sortierten Reiseunterlagen erfahren hatten:

  • Um 08:30 begann die „VW Käfer Cabrio Oldtimer Tour“  (ca. 4:45 Std.)
  • Um 09:15 startete der „Stadtrundgang durch Hvar“  (ca. 2:30 Std.)
  • Um 09:45 beginnt die „Inselrundfahrt mit Weinverkostung“  (ca. 5:15 Std.)
  • Nachmittags wird es um 13:30 noch „mit Kajaks zu den Pakleni-Inseln“ gehen  (ca. 4:00 Std.)


Wie man bereits den Titeln und auch der ausführlichen Ausflugsbeschreibung entnehmen kann handelt es sich durchaus um Landausflüge mit dem "gewissen Etwas".


Es nützt ja nichts, wir müssen uns nun fertigmachen, um noch schnell ein kleines Frühstück aus dem reichhaltigen und abwechslungsreichen Angebot im EUROPA Restaurant auf Deck 4 einzunehmen. Etwa 15min vor der offiziellen Schließung des Restaurants um 10:00 wird uns von einem Steward ohne Zögern und mit zuvorkommender Freundlichkeit noch ein schöner 2er-Tisch am großen Panorama-Fenster mit Blick auf Hvar angeboten.

Bei einem Glas Prosecco, einem frisch gepressten Orangensaft und einem heißen Kaffee genießen wir die Ruhe und Gastfreundschaft unseres Stewards und lassen uns die Omelett-Empfehlung des Tages (Omelett mit Crevetten) nicht entgehen. Danach folgt noch ein kurzer Gang zum Buffet. Wir entscheiden uns allerdings gegen die gesunde Dr. Anne Fleck-Bowl und können stattdessen einer kleinen Auswahl an köstlichsten hauchdünn geschnittenen Salamis nicht widerstehen. Diese sind schlicht sensationell!

Pünktlich um 10:00 ertönt die tägliche morgendliche Durchsage von Kapitän Dag Dvergastein - „Morgenstund´aus Captain´s Mund“. Äußerst charmant informiert er über den Hafen, die Liegezeit, die Wettervorhersage, liefert die wichtigsten Informationen zum Tag und wünscht allen Gästen einen wundervollen Urlaubstag.


Nach dem Frühstück bummeln wir über das Schiff. Entlang der geschwungenen Promenade auf Deck 4 geht es ins Atrium und von dort mit einem der gläsernen Aufzüge hinauf auf Deck 8. Wir wollen an die frische Luft des Lido-Decks. Viele mitreisende Gäste scheinen schon auf Landgang zu sein. Kaum ein Mensch läuft uns über den Weg. Die MS EUROPA wirkt menschenleer - wie auf einer Yacht.


Am späten Vormittag erkunden wir den Golf-Bereich, welcher sich auf Deck 9 unmittelbar hinter der Sansibar befindet. Hier treffen wir zufällig den PGA-Golfprofessional John Semple, mit dem wir uns recht lange sehr informativ austauschen. Der Golfsport liegt ihm im Blut. Immerhin stammt der gebürtige Schotte aus der Heimat des Golfsports (Loch Lomond). In der Vergangenheit hat er nicht nur zahlreiche Titel gewonnen, sondern auch sein Heimatland als Nationalspieler vertreten. Bevor er sich entschied an Bord zu kommen arbeitete er im Golf- und Country Club Velderhof in Köln und war zwei Jahre lang als Playing Pro auf der European Player Development Tour. Seit 2008 ist er auf der MS EUROPA aktiv, seit 2013 auch auf der MS EUROPA 2. John trainiert die Gäste am Golfsimulator und erkundet mit ihnen die besten Golfplätze auf den Reiserouten der beiden Schiffe. Außerdem weiht er seine Gäste in die Geheimnisse des Spiels der ehemaligen Golflegende Ben Hogan ein und kombiniert diese Geheimnisse mit einer Lernmethode, die den Körper auf einen wiederholenden Schwung programmiert - GOLF NEU GEDACHT.

Bevor wir heute an Land gehen wollen wir noch eine Kleinigkeit zum Lunch zu uns nehmen. Wir entscheiden uns deshalb für einen Besuch des Lido-Cafés am Heck von Deck 8. Unter den großen Sonnensegeln lässt es sich bei angenehm warmen Temperaturen und einem schönen Ausblick wunderbar aushalten. Der angedachte Landgang gerät in Vergessenheit und wir genießen stattdessen lieber einige Köstlichkeiten vom Buffet.

Nach dem Lunch wird es nun aber doch Zeit für einen Landgang. Dafür ist der Anblick auf die Insel und das Städtchen bei strahlend blauen Himmel einfach zu verlockend. Und so nehmen wir das nächste Tenderboot an Land. Die Tenderplattform befindet sich auf Deck 3 und ist vom Atrium auf Deck 4 erreichbar. Vor dem Betreten der Tenderboote können sich die Landgänger kostenlos an den bereitgestellten Wasserflaschen (still, medium, mit Kohlensäure) bedienen.

Die Stadt Hvar hat ungefähr 3.900 Einwohner und ist somit die Größte Stadt der circa 11.500 Einwohner zählenden Insel. Wir bummeln vom Anleger der Tenderboote auf der östlichen Seite des kleinen beschaulichen Hafens in Richtung Hafens in Richtung Pjaca, dem großen Platz im Herzen der Stadt. Er wurde im Jahr 1449 gestaltet und 1780 gepflastert. Der zur Hafenseite offene Platz wird von den wichtigsten Gebäuden der Stadt umsäumt. Am östlichen Ende befindet sich die Kathedrale Sv. Stjepan. Die dem Heiligen Stephan I. geweihte Kathedrale wurde im 16. Jahrhundert auf den Grundmauern eines früheren Benediktinerklosters erbaut. Der Glockenturm stammt aus dem 17. Jahrhundert.


Von hier aus geht es durch schmale Gassen, an denen zahlreiche gastronomische Betriebe zum verweilen einladen, hinauf zur auf einer Anhöhe thronenden Festung Španjola, die alternativ auch als Festung Fortica bezeichnet wird.


Ihre Wurzeln reichen bis weit in die Antike zurück. Bereits in der ersten Hälfte des 1. Jahrtausends v. Chr. befanden sich auf dem Berg illyrische Verteidigungsanlagen. Später, in der Spätantike, errichteten die Byzantiner hier eine Befestigung, deren Überreste noch heute an der südlichen Mauer sichtbar sind.

 

Die heutige Festungsanlage entstand ab dem Jahr 1282 unter venezianischer Herrschaft. Finanziert wurde der Bau überwiegend durch die Einnahmen aus dem florierenden Salzhandel. Vollständig abgeschlossen wurde die Festung jedoch erst 1551 – das belegen die Wappen Venedigs und Hvars über dem südlichen Haupttor samt eingravierter Jahreszahl.

 

Ihren Namen „Španjola“ ("Spanische Festung") verdankt sie wahrscheinlich den spanischen Militäringenieuren, die im 14. Jahrhundert am Bau beteiligt waren. Das unregelmäßige, komplexe architektonische Layout ist dem steilen, felsigen Gelände geschuldet. Zur Ausstattung gehörten einst vier Rundtürme, Pulverlager, Zisternen, ein Gefängnis sowie eine kleine Kapelle, die Johannes dem Täufer geweiht war.

 

Ein bedeutsames Kapitel in der Geschichte der Festung war der türkische Angriff auf Hvar am 19. August 1571. Während die Stadt geplündert und verwüstet wurde, fanden die meisten Einwohner in der Festung Zuflucht und entgingen so dem Überfall. Nur acht Jahre später, am 1. Oktober 1579, zerstörte ein Blitzeinschlag das Pulverlager – eine gewaltige Explosion beschädigte die Festung schwer und führte erneut zu Zerstörungen in der Stadt.


Bis ins späte 19. Jahrhundert wurde die Anlage mehrfach erweitert und restauriert. Während der österreichischen Herrschaft diente sie als Kaserne. Mit dem Bedeutungsverlust der Stadt als Militärstützpunkt geriet auch die Španjola in Vergessenheit – bis sie 1971 umfassend restauriert wurde. Heute lädt die Festung Besucher ein, in die Vergangenheit einzutauchen und dabei den atemberaubenden Panoramablick auf Hvar und die vorgelagerte Inselwelt zu genießen.

Nachdem wir den Ausblick genossen haben, spazieren wir wieder hinunter und erkunden noch die Promenade auf der westlichen Seite des Hafenbeckens. Anschließend begeben wir uns zurück zum Anleger der Tenderboote, denn an Bord der MS EUROPA erwarten uns heute noch so einige Highlights.


Aufgrund unseres Landganges verpassen wir einige interessante Termine aus dem heutigen Tagesprogramm. Von 14:00 bis 17:00 hat die WEINBAR@SEA im Restaurant Pearls am Heck von Deck 7 geöffnet. Sommelier Robin Kuntze präsentiert eine exklusive Auswahl an Weinen und begleitet seine Gäste mit einer fachkundigen Beratung auf dieser geschmacklichen Entdeckungsreise.

 

Auch den täglichen „Nachmittagskaffee“ zwischen 15:30 und 17:00 im Club Belvedere auf Deck 8 lassen wir verstreichen, ebenso die „Waffelbäckerei“ am Lido Pool auf Deck 8 und das Zirkeltraining um 16:00 im Studio auf Deck 4 unter Anleitung des Personal Trainers Markus Jeschke. Morgen ist ja auch noch ein Tag!


Um 17:30 steht nun aber zunächst die gestern Abend kurzfristig verschobene obligatorische Seenotrettungsübung auf dem Pflichtprogramm aller Gäste. Nach dem Ertönen des internationalen Notfallsignales begeben wir uns mit unseren Rettungswesten zu unserer Sammelstation, Diese befindet sich praktischerweise an der Pool Bar auf Deck 8. Die Überprüfung der Anwesenheit und Notfallunterweisung ist schnell erfolgt und wir können uns wieder den persönlichen Vorlieben widmen.


Pünktlich um 18:00 wird der Anker eingeholt und die MS EUROPA verlässt die Reede vor Hvar. Wir nehmen Kurs auf das morgige Ziel, Kotor in Montenegro. 153 Seemeilen bzw. 283 Kilometer liegen bis dahin vor uns. Passend zu diesem Augenblick ertönt die Auslaufhymne der MS EUROPA und Stewardessen und Stewards bieten charmant ein Glas Champagner zum Anstoßen auf das nächste Ziel und die nächsten Erlebnisse an.

Um 18:30 beginnt der "Welcome Cocktail" am Poolbereich auf Deck 8 und 9. Die Cocktail-Besetzung der Bordband "Capones" setzt dazu passend den stimmungsvollen musikalischen Rahmen. Zuvorkommende Stewardessen und Stewards servieren verschiedene Kaviar-Canapés und Champagner. Kapitän Dag Dvergastein begrüßt schließlich alle Gäste und stimmt sie auf die Reise mit der MS EUROPA ein. Zudem stellt er seine engsten Mitarbeiter vor.


Um 19:00 öffnen dann die Türen der Restaurants zum heutigen Dinner. Wir begeben uns zum offiziellen "Welcome-Dinner mit Kaviar" ins EUROPA Restaurant auf Deck 4. Dort erhalten wir einen schönen 2er-Tisch, der sich auf der Empore im Heckbereich befindet und uns einen schönen Blick ins Restaurant bietet.


Als Amuse-Bouche wird uns ein geräucherter Fisch gereicht. Der zweite Gang besteht aus Aki Kaviar „Selection Black Label“ begleitet von klassischen Garnituren wie Kartoffelpuffer, Blini und/oder Toast. Passend dazu wird ein Gläschen Vodka gereicht. Der dritte Gang ist ein Tatar vom Kalb, welches mit Limette und einer Kartoffel-Olivenölcreme gereicht wird. Für den vierten Gang entscheiden wir uns für die Hummer-Bisque mit Cognac und Creme Fraiche. Zum fünften Gang wird eine Jakobsmuschel gereicht. Der sechste Gang ist ein erfrischendes Himbeere-Sorbet, welches wahlweise mit Champagner und/oder Vodka aufgegossen wird. Wir lernen, dass gerade die Kombination aus beidem sehr beliebt unter den Gästen der MS EUROPA ist. Nun denn … auf geht’s! In der Tat sehr köstlich und erfrischend! Ein Dank an unsere Sommelière für diese Empfehlung! Zum sechsten Gang fällt uns die Entscheidung wirklich sehr schwer. Aufgrund der vorherigen Gänge fällt die Wahl schließlich auf den Kanadischen Hummer, der mit einer Schnittlauch-Hollandaise, grünen Spargel und Buttermilch-Kartoffelpüree serviert wird. Dann folgt als siebter Gang eine Käse-Auswahl vom Wagen, die keine Wünsche offenlässt. Der achte und letzte Gang ist schließlich ein Schwarzwälder-Kirschküchlein bestehend aus Schokolade, Kirschen und Kirschwasser. Dazu bestellen wir einen Espresso. Abgerundet wird das Dinner von Petit Four. Delikater geht es nicht!

Auch heute Abend ist der Service an unserem Tisch ungezwungen, freundlich und zuvorkommend. Wieder einmal perfekt!


Um 22:00 beginnt dann das nächste Highlight des Tages und generell einer Reise mit Hapag-Lloyd Cruises, die legendäre "White Night Party" am Poolbereich auf Deck 8 und 9. Die Bordband "Capones" unterhält die nahezu vollzählig in weiß gekleideten Gäste mit Musik der unterschiedlichsten Genres auf höchstem Niveau. Die Stewardessen und Stewards servieren eine Auswahl an alkoholischen und nicht-alkoholischen Cocktails und Getränken auf Kosten des Hauses. Bis Mitternacht herrscht sowohl auf der großen Tanzfläche, die mit Teakholzverkleidungen auf dem Pool errichtet wurde, als aber auch an den Tischen, eine ausgelassene Stimmung. Es ist ein wundervoller Abend.


Nachdem die "White Night Party" gegen Mitternacht ausklingt leert sich der Bereich um den Lido Pool. Wir begeben uns noch in die Sansibar am Heck von Deck 9, die sich nun nach und nach mit weiteren Gästen füllt. Der Abend darf noch nicht enden. Und so herrscht auch hier bis tief in die Nacht eine ausgelassene Stimmung und die Tanzfläche ist gut gefüllt.



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