Mittwoch, 19.08.2020   Düsseldorf/Einschiffung

Die Reiseunterlagen, bestehend aus dem Voucher, einem medizinischen Fragebogen bzgl. einer möglichen Corona Erkrankung, allgemeinen Informationen sowie dem Buchungsformular für Ausflüge, erhielten wir gut zwei Wochen vor Reisebeginn per E-Mail. Uns verwunderte zunächst, dass sich keine Kofferanhänger bei den Unterlagen befanden. Das Rätsel wird allerdings später beim Check-In gelöst.

 

Nach einer entspannten Anfahrt erreichen wir Düsseldorf und parken unser Auto auf dem Parkplatz Rheinterrassen/Tonhalle am Robert-Lehr-Ufer. Dieser Parkplatz befindet sich in unmittelbarer Nähe der Schiffsanleger; ist allerdings durch diverse Großveranstaltungen oder Hochwassersituationen im Jahresverlauf durchaus auch mehrmals gesperrt und nicht nutzbar. Durchaus bemerkenswert und vorteilhaft ist, dass VIVA Cruises diesen Parkplatz auch in den Reiseunterlagen ausdrücklich empfiehlt, während andere Veranstalter lieber auf weiter entferntere Parkhäuser oder gar Parkdienstleister hinweisen. So sind es nur wenige Schritte vom Auto zum Schiff.

 

Die MS INSPIRE, unser äußerst komfortables Zuhause für die nächsten fünf Tage und vier Nächte, liegt bereits am Anleger des Rheinufers unterhalb der Oberkasseler Brücke. Schon von der Uferpromenade aus ist gut zu erkennen, dass sich die INSPIRE in einem wesentlichen Punkt von anderen Flusskreuzfahrtschiffen merklich abhebt. Beim Blick auf die seitliche Silhouette des Schiffes fällt der Blick unweigerlich auf die vier großen Panoramafenster der Loft-Suiten unmittelbar hinter dem Eingangsbereich des Schiffes. Diese erstrecken sich über zwei Decks; vom unteren Smaragd Deck, knapp oberhalb der Wasserlinie, bis zum mittleren Rubin Deck. Sie sind ein Novum in der Flusstouristik.

 

Ein weiteres -sofort ins Auge stechendes- Ausstattungsmerkmal ist das zweite Restaurant am Heck der INSPIRE mit seiner halbkreisförmigen Panorama-Verglasung und der möblierten Außenterrasse.

Da wir bis zur planmäßigen Einschiffung noch etwas Zeit haben, bummeln wir zunächst einmal über die Rheinuferpromenade, durch die Altstadt und über den angrenzenden Markt.

 

Anschließend finden wir uns mit unserem Gepäck pünktlich um 15:00 Uhr, der in den Reiseunterlagen genannten Check-In-Zeit, auf der Rheinuferpromenade oberhalb des Anlegers ein.

 

Bereits hier ziehen wir nun bei jedem Kontakt mit einem Besatzungsmitglied den Mund-Nase-Schutz über. An Bord ist er ohnehin bei jedem Gang in allen geschlossenen öffentlichen Bereichen obligatorisch.

 

Wir werden gebeten, unser Gepäck an der Rheinuferpromenade abzustellen. Freundliche Crewmitglieder beginnen es sofort an den Griffen zu desinfizieren. Gleichzeitig werden wir nach unserer Kabinennummer gefragt und die entsprechenden Kofferanhänger werden angebracht. Unser Gepäck wird von der Crew fortan direkt auf die INSPIRE gebracht. Wir werden es später direkt auf unserer Kabine wiederfinden.

 

Die VIVA Cruises Kreuzfahrtleiterin Marion Schoenherr und eine Ärztin bzw. medizinische Fachkraft messen kontaktlos an unseren Hälsen die Körpertemperatur und tragen diese in eine Kontrollliste ein. Tägliches Fiebermessen gehört auf dieser Reise zum Pflichtprogramm.

 

Und schließlich bekommen wir die Erlaubnis, um an Bord unseres Zuhauses für die nächsten fünf Tage und vier Nächte gehen zu dürfen. 

Wir betreten unsere INSPIRE durch den Haupteingang auf dem Diamant Deck. Dort werden wir freundlich vom Hotel Manager Plamen Panchev begrüßt und müssen zunächst unsere Hände gründlich desinfizieren. Die gesamte Crew an Bord trägt ebenfalls einen Mund-Nase-Schutz; einige sogar zusätzlich hygienische Einweghandschuhe.

 

Wir befinden uns nun in der eleganten Lobby der INSPIRE und werden sofort zur Rezeption geleitet. Der Rezeptions-Counter ist aufgrund der Corona-Pandemie mit einer schützenden Plexiglasscheibe versehen. Die beiden freundlichen Rezeptionsmitarbeiter verlangen lediglich unseren Voucher. Dann werden noch schnell die Fotos für die Bordkarten gemacht und schon ist der Check-In erledigt. Die Bordkarte fungiert auf der INSPIRE übrigens sowohl als Zahlungsmittel an Bord, als aber auch zum Ab- und Anmelden vor und nach Landgängen.

 

Wir erhalten unsere Bordkarten sowie unsere Tischnummer für die Mahlzeiten. Auf dieser Reise werden wir zu allen Mahlzeiten an Tisch Nummer 6 im Restaurant „Compass Rose“ (dem großen Hauptrestaurant) speisen. Die INSPIRE verfügt darüber hinaus über ein zweites Restaurant, dem eigentlichen Spezialitäten-Restaurant namens „Arthur´s Bistro“. Aufgrund der Corona-Pandemie und der geltenden Abstandsregeln wird dieses Restaurant allerdings derzeit als gleichwertiges Restaurant genutzt und somit der Publikumsverkehr entzerrt. Somit sind im "Compass Rose" größere Sitzabstände möglich.

 

Dann werden wir auch schon von einer freundlichen Kabinenstewardess zu unserer Kabine geleitet. Auf dem Weg dorthin klärt sie uns noch kurz über die Einwegregelung an Bord auf. Auf den Böden sind Richtungspfeile aufgeklebt, die den Publikumsverkehr entzerren sollen. Damit soll vermieden werden, dass man sich beispielsweise in den Kabinengängen frontal begegnet. Auf unserem Rubin Deck können wir Richtung Heck laufen. Zurück zur Lobby sollen wir dann über das hintere Treppenhaus und dem oberen Diamant Deck gehen. In der täglichen Praxis wird sich später herausstellen, dass man üblicherweise beim Verlassen seiner Kabine in den Gang schaut. Falls einem niemand entgegenkommen sollte, kann man selbstverständlich auch den direkten Weg einschlagen. Diesbezüglich sind alle Mitreisenden äußerst diszipliniert und achtsam.

 

Der gesamte Check-In-Ablauf, von der Gepäckabgabe auf der Rheinuferpromenade bis zum Erreichen der Kabine, verläuft ziemlich entspannt und dauert alles in allem keine 10 Minuten.

 

Wir erreichen unsere äußerst geräumige Suite 210 steuerbordseitig auf dem Rubin Deck. Hierin dürfen wir nun erstmals unseren Mund-Nase-Schutz wieder abnehmen. Grundsätzlich gilt auf dieser Reise: bei allen Bewegungen in öffentlichen und geschlossenen Räumlichkeiten, also im gesamten Schiffsinneren, muss ein Mund-Nase-Schutz vom Passagier getragen werden. Wenn man dann seine Kabine, seinen Sitzplatz im Restaurant oder seinen Sitzplatz in der Panorama-Lounge erreicht hat oder sich auf dem Außenbereich des Sonnendecks befindet, dann darf man seine Maske selbstverständlich abnehmen. Die gesamte Besatzung wird hingegen immer eine Maske und Einweghandschuhe in allen öffentlichen Bereichen tragen.

 

Unsere Kabine, Suite 210, ist äußerst stilvoll und gediegen eingerichtet. Nachdem man die geräumige Suite betreten hat, steht man zunächst in einem kleinen quer verlaufenden Flur bzw. Eingangsbereich. Vor einem befinden sich drei geräumige Kleiderschränke, die reichlich Stauraum für das Gepäck von zwei Reisenden bieten. Nach links geht es in das große und ebenfalls sehr ansprechende Badezimmer. Die ebenerdige Dusche ist, neben einem normalen Duschkopf, auch mit einer Regendusche ausgestattet. Es stehen diverse Pflegeprodukte von MOLTON BROWN, London und von RITUALS, Amsterdam aus der Serie Ritual of Happy Buddha zur Verfügung. Ein schönes, liebevolles Detail ist eine in einer kleinen Vase befindliche Deko-Rose. Auch die Ambiente-Beleuchtung (nachts kann man eine gedimmte Beleuchtung unterhalb des Waschtisches statt der hellen Deckenbeleuchtung einschalten) gefällt uns sehr gut. Vom Eingangsbereich nach rechts, gelangt man in den großen Schlaf- und Wohnbereich. Hier befindet sich zunächst eine schmale Schrank-/Regal-Kombination, in der sich u.a. die Minibar, der Tresor und die Kapsel-Kaffeemaschine sowie Gläser und Tassen befinden. Auch ein Regenschirm für Landgänge bei schlechten Witterungsverhältnissen hängt hier an der Garderobe. Dann kommen wir in den eigentlichen Wohn- und Schlafraum. Hier steht ein großes Doppelbett an der Wand zum Gang. Auf einem Nachttisch befindet sich ein Radiowecker, der eine iPhone Docking-Station hat und somit auch als Lautsprecher verwendbar ist. Aus dem Bett kann man wunderbar durch die großen Panorama-Fenster bzw. über den französischen Balkon hinausschauen. Direkt an der Fensterfront steht ein kleiner Esstisch mit zwei Stühlen. Eine Flasche Begrüßungssekt aus dem Rheingauer Weingut Allendorf und eine Flasche Wasser stehen für uns bereit. Der Schlaf- und Wohnbereich ist durch ein langes Sideboard, das ebenfalls reichlich Stauraum bietet, optisch in zwei Bereiche geteilt. Auch auf diesem Sideboard steht eine kleine Vase mit einer Deko-Rose. Die Suite verfügt über zahlreiche 230V-Steckdosen der Europa-Norm, 110V-Steckdosen der US-Norm und darüber hinaus auch über einige USB-Steckdosen. Wir fühlen uns auf Anhieb sehr, sehr wohl und freuen uns auf die kommenden Tage.

Dann beginnen wir in aller Ruhe unser Reisegepäck auszupacken und unsere Utensilien in die zahlreichen Schränke und Schubladen zu verstauen. Nachdem wir uns anschließend ein wenig erfrischt haben, studieren wir das Tagesprogramm für den heutigen Tag.

Wir lassen die Kaffeezeit in der Panorama-Lounge zugunsten einer angenehmen Gesprächsrunde mit Mitreisenden auf dem Sonnendeck ausfallen und verbringen den Nachmittag in den gemütlichen Loungemöbeln im vorderen Bereich dieses Decks. Das Wetter ist perfekt und die Sonne strahlt bei weit über 30 Grad Lufttemperatur. An dieser Stelle überrascht uns zum ersten (und nicht zum letzten!) Mal auf dieser Reise der exzellente Service des Bar-Teams. Nachdem alle Gäste auf dem Sonnendeck offensichtlich ähnliche Getränkewünsche hatten und sich die Gläser der ersten Getränkerunde so langsam leeren, erscheinen die Stewardessen und Stewards unaufgefordert mit Tabletts, die mit den gängigsten Getränken der ersten Runde bestückt sind. Bevor man als Gast also eine zweite Getränkerunde bestellen kann, bekommt man von der Crew proaktiv schon eine solche angeboten. Des Weiteren werden in regelmäßigen Abständen mit Wasser gefüllte Gläser zur Erfrischung angeboten. Ein sehr aufmerksamer Service, der in Erinnerung bleibt! Um es vorweg zu nehmen, während der gesamten Reise werden tagsüber auf dem Sonnendeck regelmäßig diverse alkoholfreie Erfrischungsgetränke vom Tablett proaktiv angeboten. Ebenso positiv auffällig ist aber bereits in den ersten Stunden an Bord, dass sich die Stewardessen und Stewards offensichtlich nicht nach ihnen fest zugeteilten Stationen orientieren, sondern ausnahmslos jede Stewardess und jeder Steward bei jedem Gang alle Plätze in Sichtweite im Blick behält und umgehend proaktiv am Tisch steht und fragt, ob alles in bester Ordnung sei oder man noch irgendetwas bringen könne.


An dieser Stelle sei noch erwähnt, dass VIVA Cruises ein All-Inclusive-Konzept verfolgt. Die gängigsten alkoholfreien und alkoholischen Getränke der umfangreichen Bar-Karte sind bereits im Reisepreis inkludiert. Lediglich hochwertigere Spirituosen und die meisten Cocktails kosten extra. Zum All-Inclusive-Paket gehört übrigens auch die kostenfreie Nutzung der Minibar auf der Kabine, die standardmäßig mit Bier und Softdrinks gefüllt ist. Und selbstverständlich sind auch alle Kapseln für die Kaffeemaschinen auf den Kabinen bereits im Reisepreis inkludiert.

Um 16:30 Uhr findet schließlich in der Panorama-Lounge eine kurze Unterweisung des Kapitäns und der der Kreuzfahrtleiterin statt. Kapitän Nurdin Bouhout informiert kurzweilig über sicherheitsrelevante Dinge und das Verhalten im Notfall. Kreuzfahrtleiterin Marion Schoenherr gibt anschließend allgemeine Informationen zu den Abläufen an Bord und zu den angebotenen Ausflügen.

Diese Veranstaltung wird zeitlich auf das nötigste reduziert, denn um 17:00 Uhr werden wir Düsseldorf verlassen und die meisten Gäste wollen sich das Ablegemanöver und die Panoramafahrt, vorbei an der Düsseldorfer Altstadt, der Rheinkniebrücke, dem Rheinturm und den nordrhein-westfälischen Landtag, von Deck aus anschauen. So auch wir.

 

Anschließend begeben wir uns auf unsere Kabine, um uns nach den hochsommerlichen Temperaturen an Deck frisch zu machen und für den Abend umzuziehen.

 

Denn um 18:30 Uhr findet in der Panorama-Lounge die offizielle Begrüßung des Kapitäns und der Kreuzfahrtleiterin statt, die die wichtigsten Mitarbeiter an Bord vorstellen und uns allen eine schöne Reise wünschen. Im direkten Anschluss öffnen die beiden Restaurants zum Willkommens-Abendessen. Wir zeigen am Eingang des "Compass Rose Restaurants" unsere Tischreservierung vor und werden zu unseren Plätzen geführt.


An dieser Stelle sei noch kurz darauf hingewiesen, dass die Gäste zwar einen fest zugewiesenen Tisch für die gesamte Dauer der Reise erhalten, aber dennoch alle Mahlzeiten in einer langen, offenen Sitzung angeboten werden. Man ist also nicht an feste Essenszeiten gebunden, sondern kann sie sich in einem gewissen Rahmen selbst einteilen. Wir empfinden diese Vorgehensweise als äußerst angenehm.

Zunächst ist es für uns schwer zu erkennen, wer an unserem Tisch Chef de rang, Commis de rang und Sommelier ist. Gefühlt werden wir unaufhörlich von vier, fünf oder sechs zuvorkommenden Restaurantmitarbeitern umsorgt. Doch schnell stellen wir fest, dass es sich bei dem gesamten Restaurantpersonal offensichtlich ähnlich verhält, wie wir es bereits nachmittags beim Barpersonal auf dem Sonnendeck positiv feststellen konnten. Wir empfinden, dass jeder Mitarbeiter im Restaurant jeden Tisch im Auge behält. Wann auch immer man fragend in den Raum schaut, umgehend steht irgendwer am Tisch und fragt nach unseren Wünschen! Wie auch immer es hinter den Kulissen organisiert ist? Wir erleben jedenfalls einen tadellosen und äußerst freundlichen Service sowie durchgehend höchste Aufmerksamkeit. Das wird sich übrigens -um es vorweg zu nehmen- während der gesamten Reise nicht ändern! Das erste Abendessen an Bord ist auch geschmacklich exzellent und überzeugt uns. Die Gänge werden in angenehmen zeitlichen Abständen serviert; nicht zu schnell hintereinander, aber auch ohne unangenehme Wartezeiten.

 

Nach dem abschließenden Espresso begeben wir uns wieder auf das Sonnendeck, um den hochsommerlichen Abend an Deck gemütlich ausklingen zu lassen. Gegen 22:00 Uhr steht allerdings noch das erste Highlight dieser Reise auf dem Programm, die spätabendliche Passage von Köln. Die Sonne ist mittlerweile untergegangen. Doch die Temperaturen sind trotz des erfrischenden Fahrtwindes immer noch recht warm.

 

Wir passieren die beleuchtete Kulisse von Köln; den Musical-Dome, den Hauptbahnhof, die Hohenzollernbrücke, den Dom, die Altstadtfassade, das Schokoladenmuseum, das beleuchtete Riesenrad am Schokoladenmuseum und schließlich die Kranhäuser. Dieses Panorama werden wir am vorletzten Tag unserer Reise am späten Nachmittag nochmal bei Tageslicht genießen können.

Und auch heute Abend werden einem die Getränkewünsche förmlich von den Augen abgelesen. Ohne zu bestellen, bekommen wir unsere Getränke serviert. Unser Resümee ist, dass sich das Servicepersonal bereits in den ersten Stunden des Nachmittags die Gesichter der Gäste und deren individuelle Getränkevorlieben eingeprägt haben muss. Es mag vielleicht Zufall sein; aber es ist wirklich überraschend und positiv auffällig.

 

Der erste Tag neigt sich nun dem Ende entgegen. Wir begeben uns auf unsere Kabine. Unsere Kabinenstewardess Vanessa hat bereits den Turndown Service durchgeführt. Auf unseren Kopfkissen befinden sich als süße „Betthupferl“ kleine Täfelchen des belgischen Chocolatiers Dolfin Chocolate.




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