REGINA MARIS
(derzeit ALEXANDER; ex MERCATOR ONE; ex FRANKFURT I; IMO 6603012)
Einsatz auf dem deutschsprachigen Markt:
| von | bis | Veranstalter |
|---|---|---|
| 1966 | 1976 | Lübeck Linie AG |
| 1980 | 1982 | Peter Deilmann Reederei |
Historie
Die Reederei Lübeck Linie AG, welche das 1930 gebaute und ursprünglich norwegische Postschiff HARALD JARL zu einem Kreuzfahrtschiff umbauen lies und von 1958 bis 1970 unter dem neuen Namen NORDLAND auf der Strecke Helsingborg-Kopenhagen-Travemünde einsetzte, gab Anfang der 1960er-Jahre den Neubau eines Passagierschiffes bei der in Kiel ansässigen Flender-Werft (den früheren Flender-Werken) in Auftrag. Die Werft vergab für dieses Projekt die Baunummer 558. Das Schiff sollte 117,11m lang, 16,00m breit werden und bei einem Tiefgang von ca. 5,35m eine Vermessung von 5.813 BRT haben.
Der komfortabel eingerichtete Neubau bot Platz für 276 Passagiere und 122 Besatzungsmitglieder. Auch 25 Autos konnten im Roll-on/Roll-off-Verfahren transportiert werden.
Der Stapellauf des neuen Flaggschiffs der Lübeck Linie AG erfolgte am 14.12.1965, die Fertigstellung und Übergabe von der Werft an die Reederei am 12.05.1966. Die REGINA MARIS fuhr unter deutscher Flagge mit dem Heimathafen Lübeck. Die internationale Registernummer lautete IMO 6603012.
Bereits am 24.05.1966 machte das Schiff im Rahmen einer Erprobungs- und Vorstellungsfahrt erstmals in Hamburg an den Landungsbrücken fest. Darauffolgend begann die REGINA MARIS in Cuxhaven ihre offizielle Jungfernreise nach Madeira.
Sie war schließlich zehn Jahre lang als Kreuzfahrtschiff für die Lübeck Linie AG im Einsatz. Es stellte sich dann aber heraus, dass das Schiff zu klein war, um mit der inzwischen aufgekommenen Konkurrenz mithalten zu können.
1976 wurde die REGINA MARIS an die Mosswood Co. Ltd. aus Hamilton auf den Bermudas verkauft und erhielt den neuen Namen MERCATOR ONE. Der Schiffsmanager war die Mercator Shipping Ltd. aus dem kanadischen Halifax. In der Folge erhielt das Schiff die Flagge der Bahamas mit Heimathafen Hamilton und verkehrte zwischen Kanada, entlang der amerikanischen Ostküste und der Karibik. Schon im Jahr 1977 wechselte der Eigner und das Schiff ging an die Mercator Enterprises Ltd. mit Sitz in Nassau auf den Bahamas. So erhielt das Schiff den neuen Heimathafen Nassau. Am 19.05.1977 wurde die MERCATOR ONE in Nassau beschlagnahmt. Daraufhin erfolgten gleich mehrere Wechsel zwischen den Eignern und Managern. So übernahm zunächst die Canadian Mainland Investment Ltd. aus dem kanadischen Halifax das Management. Dann wurde die Metropolitan Area Growth Investments Ltd. aus Halifax neuer Eigner.
Im Jahr 1978 wurde das in Nassau aufgelegte Schiff nach Shelbourne in Kanada verholt und dort am 28.02.1978 weiterhin aufgelegt.
Im Jahr 1979 übernahm die in Neustadt in Holstein ansässige Peter Deilmann Reederei die MERCATOR ONE und benannte sie in FRANKFURT I um. Peter Deilmann wählte den Namen, um seiner wachsenden Kreuzfahrt-Flotte Schiffsnamen deutscher Welt- und Großstädte zu geben und diese als schwimmende Botschafterinnen der deutschen Kreuzfahrttradition in die Welt hinauszutragen. Eigner des Schiffes wurde die Schiffahrtsgesellschaft m.s. „Frankfurt“ mbH & Co aus Neustadt/Holstein. Das Schiff erhielt die deutsche Flagge und den neuen Heimathafen Neustadt in Holstein.
Von November 1979 bis zum 06.06.1980 erfolgte bei der Nobiskrug-Werft in Rendsburg ein umfassender Umbau für den Einsatz als Kreuzfahrtschiff auf dem deutschen Markt.
Peter Deilmann wurde von Branchenexperten angeraten, den bislang neuen und wenig bekannten Schiffsnamen FRANKFURT I wieder fallen zu lassen und stattdessen lieber den auf dem deutschsprachigen Markt bereits etablierten Namen REGINA MARIS beizubehalten.
Im Jahr 1980 erfolgten dann die Rückbenennung in REGINA MARIS und eine erneute Umflaggung. Das Schiff fuhr nun unter der Flagge Singapurs und mit Heimathafen Singapur und es wurden fortan weltweite Kreuzfahrten angeboten.
Im Jahr 1982 brach auf der REGINA MARIS in einem Hafen auf den Bermudas ein verheerendes Feuer aus, in dessen Folge das Schiff stark beschädigt und zunächst aufgelegt wurde.
Im Jahr 1983 kaufte die Madere Ltd. aus London das Schiff. Manager war die Latcore Shipping & Trading Corp., einem zu 100% dem griechischen Reeder Spiros Latsis gehörenden Unternehmen mit Sitz in London. Es wurde in ALEXANDER umbenannt und erhielt die Flagge Großbritanniens mit Heimathafen London.
Vom 20.09.1983 bis zum Dezember 1984 war das Schiff aber zunächst noch im griechischen Piräus aufgelegt. Dann wurde es nach Bremerhaven verholt und vom 15.12.1984 bis zum August 1985 bei der Lloyd-Werft GmbH mit einem großen Aufwand zu einer luxuriösen Yacht umgebaut. Anlässlich dieser Umbaumaßnahmen wurde ein komplett neues Vorschiff angebracht, was die Länge des Schiffes nun auf 122m anwachsen lies. Auch der Schornstein wurde massiv verändert und erhielt ein neues Aussehen. Das Schiff erhielt 15 neue Doppelsuiten und 12 Kabinen für bis zu 54 Passagiere. Zusätzlich wurden 30 Kabinen für bis zu 62 Besatzungsmitglieder geschaffen.
Nach dem Ende der Arbeiten wurde das Schiff im Lloyds Register of Ships als Yacht klassifiziert und diente dem griechischen Reeder Spiros Latsis viele Jahre als Privatyacht.
1992 erhielt die ALEXANDER eine neue, geschwungene Schornsteinkappe. 1998 erfolgte ein weiterer Umbau bei den griechischen Hellenic Shipyards.
Im Jahr 2005 wurde die ALEXANDER in Malta registriert und für exklusive Charter angeboten.
Im Jahr 2015 verkaufte Spiros Latsis das Schiff nach Saudi-Arabien.
