Die ANESHA wurde 2015 mit der Baunummer NB550 auf den Vahali Werften in Sremska Mitrovica (Serbien) und Gendt (Niederlande) gebaut und an die renommierte Schweizer Reederei Scylla AG, Basel übergeben. Das Schiff ist langfristig an den Bonner Reiseveranstalter Phoenix Reisen verchartert, der damit Reisen auf Rhein, Main und Donau anbietet. Die Taufe fand am 26.06.2015 in Bonn statt. Taufpatin war Frau Nése Reitsma, die Frau des Reeders Robert Reitsma. Familie Reitsma ist die Gründer- und Inhaberfamilie der Scylla AG, die 1973 gegründet wurde und seither eine Erfolgsgeschichte in der Flusskreuzfahrtgeschichte schrieb und für Qualität auf höchstem Niveau steht.
Phoenix Reisen bietet auf der ANESHA 90 Passagierkabinen in neun verschiedenen Kabinenkategorien an. Das Servicepersonal an Bord stammt hauptsächlich aus Südostasien und Osteuropa, ist aber größtenteils deutschsprachig. Generell ist die Bordsprache deutsch. Phoenix Reisen stellt einen deutschsprachigen Kreuzfahrtleiter. Tagesprogramme, eine kleine Tageszeitung sowie Speise- und Getränkekarten sind ebenso durchweg in deutscher Sprache.
Der Dresscode an Bord ist leger bis sportlich elegant. Zu Galaabenden wird gerne auch etwas elegantere Kleidung, aber keine festliche Abendgarderobe, getragen.
Das Ambiente des gesamten Schiffes wirkt stillvoll, gediegen und hochwertig. Es ist durchgängig in allen Bereichen sehr geschmackvoll, in sich stimmig und hinterlässt einen durchaus luxuriösen Eindruck.
Ein architektonisch interessantes Detail dieses Schiffstyps ist, dass die gesamte hintere Hälfte gegenüber dem vorderen Teil um jeweils eine halbe Deckshöhe versetzt ist. Somit verfügt der hintere Teil des Schiffes über insgesamt vier Passagierdecks während der vordere Teil des Schiffes über nur drei Passagierdecks verfügt; jeweils einschließlich dem durchgängigen Sonnendeck. Aufgrund der größeren Deckenhöhe der öffentlichen Gesellschaftsräume im vorderen Teil des Schiffes, im Gegensatz zu den niedrigeren Decken der Passagierkabinen im hinteren Teil, ist diese architektonische Spielerei möglich. Ein Vorteil, der durch diese Verschachtelung der Decks entsteht, ist das empfundene größere Raum- und Platzgefühl an Bord. Das Schiff wirkt im Inneren deutlich größer und weitläufiger als es seine Außenmaße vermuten lassen.
Technische Daten
Länge: | 135,00m |
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Breite: | 11,45m |
Tiefgang: | ca. 1,50m |
Gäste / Passagierkabinen: | 180 / 90 |
Crew: | 40 |
Int. Registrierungs-Nr.: | ENI 07002024 |
Heimathafen: | Basel |
Flagge: | Schweiz |
Reederei: | Scylla |
Baujahr: | 2015 |
Bauwerft: | Vahali, Sremska Mitrovica (Serbien) und Gendt, Niederlande |
Ausbauwerft: | Da Capo, Hardinxveld, Niederlande |
Baunummer: | NB550 |
Decksplan
Oriondeck
Man betritt die ANESHA mittschiffs auf dem Oriondeck und wird von dem Phoenix Reisen Kreuzfahrtleiter herzlich „Willkommen zu Hause“ geheißen. Das Motto ist bei Phoenix Reisen Programm. Man soll sich einfach an Bord wohl fühlen und den Alltag hinter sich lassen.
Wir stehen nun direkt in einem kleinen Foyer/Atrium, dem zentralen Punkt des Schiffes. Hier befinden sich die Rezeption, das Bordreisebüro und eine kleine Boutique, die die nötigsten Dinge des alltäglichen Reisebedarfs und einige Merchandise Artikel anbietet. Treppen und ein Aufzug führen von hier jeweils auf die übrigen Decks; mit Ausnahme des Sonnendecks. Letzteres ist entweder durch die vorderen Außentreppen neben der Panorama Lounge oder einem kleinen Treppenhaus im mittleren Bereich der Kabinengänge (für mobil eingeschränkte Gäste steht hier ein Treppenlift zur Verfügung) oder einem weiteren kleinen Treppenhaus am Heck des Schiffes erreichbar. Unmittelbar nach dem erstmaligen Betreten des Schiffes ist man an diesem Ort von der Größe des Schiffsinneren überrascht. Hier hat man ein Raumgefühl, das von außen nicht zu vermuten ist.
Wieder vom Foyer ausgehend, begeben wir uns durch das Atrium ein Deck tiefer auf das Saturndeck. Hier befindet sich Richtung Bug der Eingang zum Panorama Restaurant Vier Jahreszeiten. Dieses ist das Hauptrestaurant der ANESHA, in dem sowohl das Frühstück, als auch das Mittag- und Abendessen an fest reservierten Tischen eingenommen werden. Das Frühstück wird dabei in Buffetform angeboten. Das Mittag- und Abendessen findet in einer Tischzeit à-la-carte statt. Frühstück und Mittagessen werden dabei in einer offenen Sitzung angeboten, so dass man nicht zwingend pünktlich zu den Öffnungen des Restaurants sondern je nach persönlichem Belieben zum Essen gehen kann.
Wiederum vom Atrium ausgehend, ein halbes Deck tiefer, erreicht man schließlich das Neptundeck. In unmittelbarer Nähe des Treppenhauses befinden sich ein kleiner Fitness- und Spa-Bereich (steuerbordseitig) sowie gegenüber der Bordfriseur (backbordseitig). Hinter diesem Bereich folgen weitere 16 Passagierkabinen, die allerdings im Gegensatz zu den Kabinen auf den höher gelegenen Decks über keine französischen Balkone verfügen. Diese Kabinen haben nicht zu öffnenden Fenster, die sich knapp oberhalb der Wasserlinie befinden. Ansonsten ist die Ausstattung aber mit allen anderen Kabinen identisch. Es handelt sich hierbei um die Kabinen mit den Nummern 101 bis 116. Und auch auf diesem Deck befinden sich die ungeraden Kabinennummern wieder backbordseitig, während die geraden Kabinennummern steuerbordseitig zu finden sind.
Abschließend werfen wir noch einen Blick auf das großzügige Sonnendeck der ANESHA. Ganz hinten am Heck des Schiffes befindet sich ein Whirlpool. Davor, Richtung Bug, ist ein relativ großes Putting Green für Golfliebhaber und/oder Minigolfspieler. Weiter Richtung Bug folgen nun zahlreiche Sitz- und Liegemöglichkeiten. Großzügige Sonnensegel bieten hier Schutz vor Sonne und/oder leichtem Regen.
Alle Kabinen auf der ANESHA sind, unabhängig von der Kategorie und Lage, hell, modern, gediegen und hochwertig eingerichtet. Sie sind allesamt ungefähr 17qm groß. Während alle Kabinen auf dem Orion- und Saturndeck über einen französischen Balkon verfügen haben die Kabinen auf dem Neptundeck lediglich ein kleineres, nicht zu öffnendes Fenster im oberen Wandbereich. Dieses befindet sich knapp oberhalb der Wasserlinie. Die Betten lassen sich je nach Bedarf als Einzel- oder Doppelbetten aufstellen. Neben reichlich Stauraum und Ablageflächen für das Reisegepäck und persönlichen Utensilien bieten die Kabinen einen Schreibtisch, eine Minibar sowie eine gemütliche Sitzecke mit zwei kleinen Sesseln samt Beistelltisch. Bei Flusspassagen kann man in den Balkonkabinen auf dem Orion- oder Saturndeck entspannt und ungestört die vorbeiziehende Landschaft genießen; eine individuellere Alternative zur Panorama Lounge oder dem Sonnendeck. Zur Standardausstattung gehören des Weiteren ein Flachbildfernseher, ein Telefon, ein Safe und Leselampen am Bett. Phoenix Reisen hält in jeder Kabine außerdem einen großen Regenschirm für Landgänge bei schlechtem Wetter bereit. Besonders erwähnenswert sind die Nespresso Kaffeemaschine und ein Uhrenradio mit integriertem Wecker, das eine iPhone Docking Station und Bluetooths Schnittstelle aufweist und somit unter anderem auch Musik oder Podcasts vom eigenen Smartphone wiedergeben kann. In den Kabinen sind reichlich Steckdosen für den persönlichen Bedarf vorhanden. Die hochwertig ausgestatteten Badezimmer verfügen über Regenwaldduschen. Auch ein Set mit hochwertigen Pflegeprodukten von RITUALS, Amsterdam aus der Serie THE RITUAL OF HAPPY BUDDHA sowie ein Fön sind vorhanden. Für schmutzige Wäsche wird an Bord ein Wäscherei-Service angeboten. Die Kabinenstewardessen und -Stewards kümmern sich gerne darum.
Die Kulinarik ist immer ein wichtiger Aspekt bei Kreuzfahrten. Und so ist es sicherlich auch bei Flussreisen. Es ist erstaunlich welch hohe Qualität bei den Speisen hier an Bord geboten wird. Und dabei darf man nicht unterschätzen in welch kleiner Galley mehr oder minder zeitgleich Speisen für bis zu 180 Gäste zubereitet werden müssen. Durchaus erwähnenswert ist im Übrigen, dass bei Phoenix Reisen die Tischweine im Restaurant zu den Mahlzeiten bereits im Reisepreis inkludiert sind. Und dabei ist auch die Qualität der probierten Weine durchaus sehr passabel.
Anzumerken ist ebenfalls, dass im Falle von Lebensmittelunverträglichkeiten und/oder besonderen Ernährungsgewohnheiten von der Küche selbstverständlich gerne auf die individuellen Bedürfnisse des Gastes eingegangen wird. Eine kurze, vorherige Rücksprache mit dem Maître oder Tischkellner reicht dazu völlig aus.
Im Folgenden ein beispielhaftes Menü, welches ich im Rahmen der zweitägigen Eventreise "Viva Las Vegas" abends im Restaurant Vier Jahreszeiten à-la-carte genießen durfte.