Mittwoch, 5. Februar 2025

Soufrière / St. Lucia


Liegezeit: 8:00 bis 17:00


Wetter: Sonne mit ein paar Wolken und Temperaturen bis zu 28°C



Um 08:00 morgen hat die SEA CLOUD SPIRIT die Bucht von Soufrière auf der Insel St. Lucia erreicht und lässt den Anker fallen. Circa 55 Seemeilen bzw. 102 Kilometer liegen seit dem gestrigen Aufenthalt in Saint-Pierre auf Martinique hinter uns.


Die vor uns befindlichen zwei Vulkankegel sind die unumstrittenen Wahrzeichen St. Lucia`s und zählen zum UNESCO-Weltnaturerbe. Der Gros Piton und der Petit Piton (beide auch als Twin Pitons bezeichnet) überragen Soufrière und den Süden der Insel. Die Vulkane sind zwar schon vor ewigen Zeiten erloschen, doch die Schwefelquellen, die Sulphur Springs, zeigen noch heute die Kraft des Erdinneren und brodeln kräftig.

St. Lucia ist ein Inselstaat. Der heute gebräuchliche Name geht -der Überlieferung zufolge– auf französische Seeleute zurück, die am 13. Dezember 1502, dem Fest der heiligen Jungfrau und Märtyrin Lucia von Syrakus, Schiffbruch erlitten und die Insel nach der heiligen Sainte Alousie benannten. Der Name wurde später mit leichten Variationen von französischen Chronisten übernommen. Der Inselstaat besteht aus mehreren Inseln, wovon die Hauptinsel Saint Lucia die deutlich größte ist. Hauptstadt und größte Stadt des Landes ist Castries im Nordwesten der Hauptinsel. Der höchste Punkt der Insel ist der Mount Gimie mit 950 Metern. Die Küstenlinie ist 158 Kilometer lang. Die Bevölkerung beträgt etwa 188.000 Einwohner. Die Amtssprache, Englisch, wird von den meisten Bewohnern gesprochen. Daneben wird aber auch Antillen-Kreolisch (Kwéyòl genannt oder Patois, oft „Patwa“ geschrieben), eine französischbasierte Kreolsprache, verwendet.

St. Lucia wurde von Christoph Columbus bei seiner dritten Reise etwa im Jahr 1500 entdeckt. Nachdem erste Ansiedlungsversuche Anfang des 17. Jahrhunderts gescheitert waren, besiedelten schließlich zuerst die Franzosen gegen 1650 die Insel. 1663 wurde die Insel an Barbados verkauft. Von 1664 bis 1803 kämpften das Vereinigte Königreich und Frankreich (oder stritten mit den Mitteln der Diplomatie) immer wieder um den Besitz der Insel. In dieser Zeit wechselte sie 14-mal den Besitzer; je siebenmal war sie in britischer und in französischer Hand. Schließlich überließen die Franzosen den Briten im Ersten Pariser Frieden vom 30. Mai 1814 St. Lucia. Im Jahr 1979 wurde St. Lucia schließlich eine parlamentarische Monarchie und Mitglied im Commonwealth of Nations, wodurch es die Unabhängigkeit erlangte.


Sea Cloud Cruises bietet heute erneut diverse organisierte Ausflüge an:

  • „Tropischer Garten, vulkanische Schwefelquellen und Morne Coubaril Plantage“ – Dauer circa 3:45 Stunden
  • Schnorcheln in der Bucht von Soufrière“ – Dauer circa 3:00 Stunden
  • Tropischer Garten, vulkanische Schwefelquellen und Tet Paul Trail“ – Dauer circa 3:45 Stunden

 

Wir haben uns heute für den letztgenannten Ausflug entschieden, da dieser eine Wanderung auf dem Tet Paul Trail beinhaltet. Der Ausflug beginnt um 08:55 an der Gangway auf dem Verandadeck. Per Tenderboot geht es zum Anleger, von wo wir einen schönen Blick auf die SEA CLOUD SPIRIT und den Petit Piton haben und wo die Ausflugsteilnehmer einen Kleinbus besteigen. Nach kurzer Fahrt erreichen wir den ersten Stopp des heutigen Ausflugs, den Diamond Botanical Garden in Soufrière.


Im Jahr 1713 schenkte der französische König Ludwig XIV. der Familie Devaux als Dank für ihre Verdienste ein großes, den heutigen botanischen Garten umgebendes, Areal. Erst im Jahr 1740 begann die Familie mit der Bewirtschaftung und erschuf somit eine große Plantage, das Diamond Estate. Man begann zunächst mit dem Anbau von Zitrusfrüchten, Kopra und Kakao. Im Jahr 1784 wurde das hier fliesende Wasser aus den unweit befindlichen heißen Quellen, den Sulphur Springs, erstmals für Kurzwecke genutzt. In den Folgejahren wurden auf königlichen Befehl große Thermalbäder errichtet, deren Becken teilweise noch heute genutzt werden. In den 1980er Jahren legte Joan Devaux schließlich den heutigen circa 2 ha großen botanischen Garten an. Dieser befindet sich in einer Schlucht und beinhaltet eine reichhaltige tropische Vegetation. Das Highlight des Gartens sind die Diamond Falls. Diese werden unter anderem durch die vulkanischen Sulphur Springs und durch Regenwasser gespeist und sind durch das mineralhaltige Wasser je nach Lichteinfall bunt gefärbt.

Nach einem ausgiebigen Bummel durch die üppige Vegetation fahren wir weiter zu den Sulphur Springs (dt. Schwefelquellen). Die Schwefelvorkommen in dieser Region gaben auch der Stadt Soufrière (dt "Schwefelgrube") ihren Namen, denn lange Zeit lebte sie vom Schwefelabbau.

 

Bei den Sulphur Springs handelt es sich um einen aktiven Lavadom, der vor etwa 40.000 Jahren entstanden ist. Der letzte Ausbruch ereignete sich im Jahr 1780. Der Dom ist vor langer Zeit eingebrochen und hat eine circa 2,8 ha große Caldera gebildet. Obwohl seit mehr als 200 Jahren keine Eruption mehr stattfand, treten noch immer Schwefeldämpfe aus den kochenden Schlammlöchern aus.

Das nächste Ziel des heutigen Ausfluges ist der Tet Paul Nature Trail. Nach einer kurzen Busfahrt erreichen wir den Ausgangspunkt der etwa 1-stündigen Wanderung. Zunächst geht es zu Fuß bergauf zu einem Aussichtpunkt, von dem man einen schönen Blick auf den Südosten der Insel hat. Kurze Zeit später bietet sich ein schöner Blick auf die Ostseite des Gros Piton, dem großen „Zuckerhut“. Mit einer Höhe von 798 Metern ist er der zweithöchste Berg von St. Lucia.

 

Von hier aus beginnt nun der Aufstieg über die „Stairway to heaven“ zu einem weiteren Aussichtspunkt auf dem Piton-Mitan-Kamm, der die beiden Pitons miteinander verbindet und von dem aus wir einen grandiosen Ausblick auf den Petit Piton haben. Dieser ist immerhin noch 739 Meter hoch.

 

Als Belohnung erhalten die Ausflugsteilnehmer hier oben ein Piton-Bier, ein Pilsner, welches in der lokalen Winward & Leeward Brewing Ltd. gebraut wird. Es bleiben einige Minuten, um sich von dem Aufstieg zu erholen und den beeindruckenden Ausblick zu genießen. Nun steht der Abstieg bevor und wir begeben uns zurück zu unserem Bus.

Auf dem Rückweg zum Anleger der Tenderboote halten wir kurz vor Soufrière noch an einem Aussichtspunkt, von welchem man einen sehr schönen Ausblick auf die Bucht von Soufrière und die darin ankernde SEA CLOUD SPIRIT hat.  

Der Ausflug endet wieder an der Pier von Soufrière. Da wir keinen großen Appetit haben und ohnehin noch reichlich Zeit ist, bleiben wir an Land und erkunden noch ein wenig das beschauliche Städtchen. Wir sehen die Markthalle, den Soufrière Town Square mit seiner Freiheitstatue und der dahinter befindlichen Church of Assumption sowie das deutsche Honorarkonsulat.

Um 16:30 fährt das letzte Tenderboot zurück zum Schiff und um 17:00 wird schließlich der Anker gelichtet. Die SEA CLOUD SPIRIT verlässt die Bucht von Soufrière und positioniert sich unmittelbar vor den beiden Pitons. Hier wird -für die Passagiere unerwartet- erneut der Anker fallen gelassen. Auch die Zodiacs werden mit den üblichen Schwimmutensilien (Matratzen, Schwimmnudeln, etc.) ausgestattet zu Wasser gelassen und die Badeplattform wird geöffnet. Kurze Zeit später beginnt auf dem Sonnendeck ein ebenso überraschender „Sundowner“. Zu karibischer Musik und kühlen Drinks kann man den sensationellen Sonnenuntergang vor den Pitons genießen. Neben diversen Gläsern Wein und Aperol sponsort Sea Cloud Cruises heute auch in der Stadt eigens für diesen Anlass organisiertes Piton-Bier. An Deck herrscht eine gelöste und entspannte Atmosphäre. Karibik-Feeling pur! Da sind sie wieder ... diese zahlreichen unvergesslichen Sea Cloud-Momente, die nachhaltig in Erinnerung bleiben!

Als die Sonne im Meer versinkt wird die Badeplattform geschlossen, die Zodiacs und der Anker eingeholt und die SEA CLOUD SPIRIT setzt ihre Reise fort. Wir machen uns nun auf den Weg zu unserem morgigen Ziel, den Tobago Cays auf den Grenadinen. Bis dorthin liegen circa 78 Seemeilen bzw. 144 Kilometer vor uns.


Um 19:30 öffnet das Restaurant auf dem Verandadeck seine Türen für das heutige à-la-carte-Dinner, welches unter dem Motto „Spanisches Abendessen“ bzw. "Mediterranes Dinner" steht. Klingt inmitten der Karibik recht ungewöhnlich, ist aber in Anbetracht der spanischen Bauwerft und der mit Spanien eng verbundenen Geschichte des Schiffes durchaus plausibel.

Im Anschluss klingt auch der heutige Abend auf dem Lido Deck bei Musik aus den 70ern und 80ern, aufgelegt von DJ Milan, aus. Selbstverständlich darf dabei auch heute um 22:30 der Abendimbiss zum kulinarischen Ausklang des Tages nicht fehlen.



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